Lehr- und Lernmaterial gestalten

Lernförderlich gestaltetes Material erhöht die Motivation zum Lernen und hilft Studierenden, höhere Kompetenzstufen zu erreichen. Verständlichkeit, Strukturierung und Visualisierung sind drei von sechs Merkmalen, die Lernmaterial lernförderlich machen. Dabei gilt es auch die Zugänglichkeit des Materials zu bedenken: Digitale Barrierefreiheit hilft dabei, Dokumente und Web-Inhalte möglichst allen Personen zugänglich zu machen. Denn die Vielfalt möglicher individueller Einschränkungen – von Blindheit, über motorische Einschränkungen bis hin zu Dyslexie oder Autismus – ist immens. Bereits kleine Maßnahmen in der Gestaltung von Dokumenten helfen dabei, diese zugänglicher zu gestalten.

Virtual Exchange: kollaboratives, internationales Online-Lernen

Internationalisierung bedeutet, dass alle institutionellen Kulturen, Strukturen und Praktiken auf interkulturelle Perspektiven hin entwickelt werden. Virtual Exchange ist eine Möglichkeit, interkulturelles Lernen in das reguläre Curriculum zu integrieren. Virtual Exchange braucht, gerade in der Lehrveranstaltungsplanung, Zeitressourcen und Unterstützung für die Lehrenden. Die Methode ermöglicht durch aufeinander aufbauende, komplexer werdende Aufgaben die Bearbeitung von Lernzielen auf allen Taxonomiestufen. Im Virtual Exchange brauchen Studierende ‚mentoring‘ – Unterstützung und Begleitung durch die Lehrperson.

Umgang mit (vermeintlichen) Plagiaten in studentischen Texten

Das Thema Plagiat ruft in Lehre und Wissenschaft oft starke Emotionen hervor und ist durch die öffentlichen Plagiatsskandale aufgeladen: Empörung über Täuschungsversuche auf der einen Seite – Unsicherheit und diffuse Ängste, vielleicht unabsichtlich ein Plagiat zu begehen, auf der anderen. Beide Reaktionen sind verständlich. Sie sind jedoch keine gute Basis, um in der Lehre ein offenes und produktives Gespräch über den richtigen Umgang mit Fachliteratur in wissenschaftlichen Texten zu führen.

Symbolbild

Textgenerierende Technologien in der Lehre

Die Veröffentlichung textgenerierender Technologien hat bei Lehrenden und Studierenden für Unsicherheit gesorgt, weil sie unmittelbar auf gängige Prüfungsformate wie die Hausarbeit Einfluss nehmen können. Dabei verursachen textgenerierende Technologien nicht unbedingt neue Probleme, sondern verschärfen bereits bestehende. Lehrende sollten die Entscheidung, ob und wie sie textgenerierende Technologien in ihre Lehrveranstaltung integrieren, ausgehend von den Lernzielen treffen.

Resilienz im Lehralltag

Das subjektive Wohlbefinden von Lehrenden ist oft beeinträchtigt, insbesondere bei Lehrenden mit wenig Erfahrung und bei Frauen. Für alle gilt: Ohne Work-Life-Balance kommt es zu Problemen der mentalen Gesundheit, Unzufriedenheit mit dem Job und Jobwechseln in die freie Wirtschaft. Dabei können Resilienz und subjektives Wohlbefinden gezielt gestärkt werden. Achtsamkeit, Reflexion und stressabbauende Maßnahmen gehören zu den hilfreichen Instrumenten.

Selbstgesteuertes Lernen anleiten

Selbstgesteuertes Lernen bedeutet einen Fokus auf den Lernprozess, nicht auf den Lerngegenstand zu legen. Lehrpersonen sind gefordert, ein Kompetenzerleben der Studierenden zu ermöglichen. Beim selbstgesteuerten Lernen beeinflussen die Lernenden den Lernprozess in (meta-)kognitiver, motivationaler und verhaltensbezogener Hinsicht aktiv, ohne dass sie vollkommen autonom handeln. Denn gelingendes Lernen setzt voraus, dass Lernende das Lernen bewusst organisieren. Lehrende können die Studierenden ab der ersten Sitzung dabei unterstützen, ihr Lernverhalten zu optimieren. Es gibt eine Fülle an Möglichkeiten, um das Kompetenzerleben der Studierenden in einer Lehrveranstaltung zu steigern. Das hat nichts mit „Lernstilen“ oder 2Lerntypen“ zu tun, denn die sind ein Mythos.

Rubrikensymbol

Schwierige Situationen in der Lehre

Schwierige Lehrsituationen gehören zum Lehralltag dazu und beschreiben zunächst, was Lehrende als schwierig erleben. Lehrende sollten schwierigen Lehrsituationen konstruktiv begegnen und sie als Reflexion- und Lernanlass verstehen. Denn oft stehen diese schwierigen Situationen im Zusammenhang mit dem Lehren und Lernen an sich und sind von Studierenden eher selten gewollt oder intendiert, sondern entstehen z.B. dadurch dass Erwartungen nicht explizit gemacht wurden. Lehrende sind unterschiedlichvon Schwierigkeiten und Konflikten betroffen und gehen je nach didaktischem Können, eigener Lehrerfahrung und Haltung unterschiedlich damit um.

rubrikensymbol aktiv lernen

Aktiv lernen

In der Hochschule haben eigenverantwortliche, selbstgesteuerte, „aktive“ Lernprozesse eine besondere Relevanz. Lernkompetenzen gelten dabei als wichtige Schlüsselqualifikationen und Grundlage für einen erfolgreichen Wissenserwerb. Aufgabe der Lehrenden bezüglich des aktiven Lernens ist es, eine gelungene Balance aus instruktiven und konstruktiven Elementen in einer Lernumgebung zu schaffen.

Symbolbild Kategorie Referate

Studentische Referate in die Lehre integrieren

Studentische Referate haben enormes didaktisches Potential, weil sie Studierenden die Chance bieten, sich auf unterschiedlichen Ebenen zu professionalisieren. Sie werden in einem Lernraum gehalten: Studierende „können“ noch nicht alles können. Das bedeutet: Studierende brauchen ausreichend Möglichkeiten zum Üben, und Zwischenfeedbacks sind hilfreich. Notwendig für die Begleitung Studierender sind Klarheit in Bezug auf die Zielsetzung, die Anforderungen und die Funktion der Referate im Seminar. Bei guter Anleitung und Begleitung werden die Studierenden tolle Referate halten.

symbolbild zur rubrik internationale und interkulturelle lehre

Lehren im interkulturellen und internationalen Raum

Nicht alle Studierenden können Auslandserfahrungen sammeln, deshalb ist Internationalisation at Home wichtig. Studierende können sich im Studium „zuhause“ aktiv und bewusst mit kultureller Diversität auseinandersetzen und eine internationale Perspektive einnehmen, wenn die Lehre darauf ausgerichtet ist. Formen interaktiven Lernens in kulturell heterogenen Arbeitsgruppen eignen sich besonders gut, um interkulturelle Kompetenzen von Studierenden zu fördern. Neben der Lehre können Fakultäten interkulturelles Peer-Tutoring bzw. Peer-Learning auch durch übergreifende Angebote wie Buddy-Programme umsetzen.

symbolbild zur rubrik selbst- und zeitmanagement

Selbst- und Zeitmanagement in der Lehre

Effektives, professionelles Selbstmanagement besteht nicht darin, mehr zu schaffen, sondern mehr vom Richtigen zu tun. Neugier und Offenheit sind gute Voraussetzungen für Lehrende, die ihr Selbst- und Aufgabenmanagement optimieren möchten. Dabei können Deadlines genau hilfreich sein wie vorgeplante Pausen und das Sortieren von Aufgaben in eine Matrix.

Symbolbild zu Formatives Prüfen mit Schriftzug Formatives Prüfen

Formatives Prüfen

Bei formativen Assessments geht es nicht um die Bewertung und Benotung einer studentischen Leistung, sondern um den Lernfortschritt. Formatives Prüfen meint ein Noten-freies, zumeist ein semesterbegleitendes Assessment und Feedback. Die Rückmeldung des Lernfortschrittes sollte daher lernförderlich gestaltet werden. Bei der praktischen Umsetzung von formativem Prüfen sind Classroom Assessment Techniques (CATs) ein hilfreiches Mittel.

symbolbild mehrsprachigkeit

Mehrsprachigkeit in der Fachlehre als Ressource nutzen

Die Universität ist ein vielsprachiger Raum, und jede zusätzliche Sprache bringt zusätzliche Möglichkeiten, Wissen zu erwerben und zu produzieren. Studierende können alle Sprachen, die sie gelernt haben, als Ressource für ihr fachliches Lernen nutzen – in textintensiven Fächern genauso wie im MINT-Bereich. In der Lehre können schon kleine Veränderungen Studierende ermutigen, Mehrsprachigkeit aktiv zu nutzen, z.B. durch Freistellung der Arbeitssprache bei einzelnen Aktivitäten, was zu mehr Teilhabe aller Studierenden führt. Lehrende können dabei in ihrer Lehrsprache bleiben.

Symbolbild zu Open Educational Resources

Open Educational Resources

Open Educational Resources (OER) bieten Lehrenden einige Vorteile: Durch die CC-Lizenzierung können Materialien an die Bedürfnisse der Lehrenden und Studierenden angepasst werden. Es lässt sich auf die eigene Lehre und Forschung aufmerksam machen, denn OER können leichter verbreitet werden und Autor*innen sind trotzdem urheberrechtlich abgesichert. So tragen OER tragen dazu bei, diversitätsgerechtes Lernen und Chancengleichheit zu fördern, da die Materialien online für jeden zur Verfügung stehen – insbesondere dann, wenn sie den Kriterien barrierearmer oder barrierefreier Lehre entsprechen.

Symbolbild zu Lehrportfolio mit Schriftzug Portfolio

Das Lehrportfolio

Ein Lehrportfolio ist eine schriftliche Darstellung Ihrer Lehrauffassung, in der Sie Ihre Tätigkeiten und Zuständigkeiten in der Lehre in der Gesamtschau reflektieren und diese in Bezug zu Erwartungen und Rückmeldungen Ihres Lehrumfelds setzen. Es dient der Reflexion über eigene Standpunkte und die Auseinandersetzung mit Anforderungen und Rückmeldungen. So können Sie an Sensibilität für eigene Ressourcen und Stärken des Handelns in der Lehre gewinnen.

Symbolbild zu Feedback

Feedback

Feedback eines der wirksamsten Instrumente, um Lern- und Entwicklungsprozesse zu unterstützen. Dennoch führt Feedback nicht per se zu Leistungssteigerungen. Das liegt u.a. daran, dass bei Feedback personale und situative Faktoren eine Rolle spielen. Vermeintlich „negatives“ Feedback kann Lernprozesse fördern, wenn es richtig eingesetzt wird. Außerdem gibt es eine zeitliche Perspektive: Neben Feedback wirken sich Feedforward und Feedwithin lernförderlich aus. Schon mit kleinen Methoden lässt sich eine Feedbackkultur in der Lehre etablieren.

Symbolbild zu Interdisziplinäre Lehre

Interdisziplinäre Lehre

Gemeinsames Reflektieren über Interdisziplinarität (Begriff, Methode, Ziel, Gegenstand) ist für fachübergreifende Lehre zentral. Eine wichtige Voraussetzung für eine interdisziplinäre Verständigung und Kooperation ist eine grundlegende Kompetenz im eigenen Fach. Der organisatorische Aufwand bei der Planung und Durchführung überfachlicher Lehrangebote ist höher als bei anderen Formaten, denn interdisziplinäre Lehre braucht ein interaktives Lehr-Lern-Setting. Eine Ringvorlesung ist nicht per se ein interdisziplinäres Lehrformat. In der interdisziplinären Lehre ist es wichtig, eigene Perspektiven zu erkennen und zu reflektieren.

Symbolbild zu Leistungsbeurteilung

Leistungsbeurteilung

Leistungsbeurteilung meint die Überprüfung eines Lernzuwachses im Bereich Wissen und/oder Fähigkeiten. Lernende, aber auch Lehrende erhalten eine Rückmeldung über den Lernstand. Bei Leistungsbeurteilung zählen Objektivität, Validität und Reliabilität. Um sich diesen Gütekriterien bestmöglich anzunähern, sind Kriterienraster zur Leistungsbeurteilung sinnvoll. Diese können bereits vorab den Studierenden transparent gemacht werden.

Symbolbild zu Beratung

Beratung von Studierenden

Der Sprechstunde kommt durch den direkten Kontakt zwischen Lehrperson und Studierenden eine hohe Bedeutung zu, denn in der Beratung Studierender spielen die Beziehungsarbeit und die direkte Unterstützung der Lernenden eine wichtige Rolle. Ein Sprechstundengespräch hat vier typische Phasen, die Sie als Lehrperson aktiv gestalten können. Auch wenn es nicht immer leicht ist, eine angemessene Balance zwischen „Fordern“ und „Fördern“ zu finden: „Empowerment-Fragen“ helfen, Stärken und Kompetenzen der Studierenden in den Fokus zu nehmen.

Symbolbild zu Stimme und Körpersprache

Stimme und Körpersprache

Wie Sie einen Hörsaal oder Seminarraum betreten, hat große Auswirkungen darauf, wie Sie wahrgenommen werden. Denn Ihre Stimme und Ihre Körpersprache bilden gemeinsam das Fundament für einen souveränen Auftritt in Lehr-Situationen.

Rubrikensymbol: Kompetenzorientiert Prüfen

Kompetenzorientiertes Prüfen

Der „shift from teaching to learning“ bezeichnet einen Perspektivwechsel: Die Lehre soll so ausgerichtet sein, dass das studentische Lernen in den Mittelpunkt rückt. Es geht um Kompetenzen statt (nur) um Wissen, und dafür gibt es Prüfungsformate, mit denen sich kompetenzorientiert prüfen lässt. Das gilt für innovative Prüfungsformate genauso wie für schriftliche, klassische Prüfungen. Es gilt sogar für Multiple Choice-Fragen, die kompetenzorientiert gestaltet werden können. Und da es ca. 11 % der Studierenden betrifft: Lehrende können mit einfachen Mitteln einen Nachteilsausgleich in Prüfungen gewähren.

Symbolbild zu Vorlesung

Die gute Vorlesung

Die Vorlesung als dozierendenzentrierte Methode ist angemessen, um kognitive Lehr- und Lernziele umzusetzen. Der Aufbau von methodischen und sozialen Kompetenzen lässt sich in der klassischen Vorlesung nicht ohne weiteres realisieren. Zur Vorlesung gehörende Übungen bzw. vertiefende Lerneinheiten sollten mit den jeweiligen Vorlesungen inhaltlich unmittelbar und sinnvoll verknüpft sein und weitere methodische Vorgehensweisen beinhalten. Dies ist z.B. durch die Bearbeitung von Übungsaufgaben oder problemorientierte Fragestellungen in Kleingruppen möglich. Die Realisierung auch anderer als kognitiver Lehr- und Lernziele in Veranstaltungen mit großen Zuhörerzahlen erfordert andere Lernarrangements, z.B. das Modell des Inverted Classroom.

Symbolbild zu Präsentation

Präsentation

Wirkungsvolle Präsentationen wollen gut vorbereitet sein. Machen Sie sich klar, welcher Zielgruppe Sie Ihre Gedanken vermitteln. Gelungenes Reden ist mehr als gute Rhetorik, deshalb sprechen Sie frei! Wecken Sie Interesse für eine gute Idee oder ein gutes Ergebnis.