Work-Life-Balance
Ein Aspekt, der im Zusammenhang mit Resilienz immer wieder thematisiert wird, ist die sogenannte Work-Life-Balance. Darunter wird zumeist verstanden, dass es eine Abgrenzung zwischen Arbeits- und Privatleben gibt, und die beiden Bereiche so ausbalanciert werden, dass es nicht zu Konflikten dazwischen kommt. Beispielhaft ist dafür die Definition, die Brauner et al. in einer 2021 veröffentlichten großen, national-repräsentativen deutschen Studie verwendet haben: „Work–life balance can be achieved in case of “satisfaction and good functioning at work and at home, with a minimum of role conflict” (Clark, 2000, p. 751).“ In ihrer Erhebung fanden die Forscherinnen um Brauner heraus, dass in Deutschland große Teile der arbeitenden Bevölkerung unzufrieden sind mit ihrer Work-Life-Balance, erschöpft sind und deutlich häufiger über gesundheitliche Probleme als andere Versuchspersonen klagten. Gerade diejenigen, die außerhalb ihrer regulären Arbeitszeiten erreichbar sind – z.B. Lehrende, die am Wochenende an Publikationen schreiben und spät abends Mails beantworten – berichteten von Auswirkungen. Oft stehe dahinter, dass es von ihnen erwartet werde erreichbar zu sein, was Arbeitgeber*innen und Vorgesetzte in die Pflicht bringt, Grenzen zu setzen. Die Daten der Forscherinnen stammten aus Interviews mit rund 17.000 Berufstätigen im Rahmen der Arbeitszeitbefragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2015.