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Tipps für Lehreinsteiger:innen

Das erste Mal

Wenn Sie eine Lehrveranstaltung zum ersten Mal halten, dann sind fachliche Unsicherheiten normal. Es gehört also dazu, dass Sie am Anfang viel Zeit in die Vorbereitung legen, aber nicht immer alles rund läuft. Fragen Sie Kolleg:innen nach deren Erfahrungen und Konzepten. Müssen Sie als wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in kurzfristig eine Sitzung übernehmen, kann es helfen, dies zu thematisieren. Beispielformulierung: „Ich springe heute ein und weiß nicht, was Sie bisher gemacht haben. Lassen Sie uns heute das Beste aus der Situation machen.“

Sie können die Frage gerade nicht beantworten

Wenn in der Veranstaltung eine Frage aufkommt, die Sie nicht sofort beantworten können, gibt es folgende Möglichkeiten: Sie schreiben die Frage in einen Themenspeicher, den Sie zum Start des Semesters eingeführt haben. Das verschafft Ihnen Zeit bis zum nächsten Mal. Sie können die Frage auch ins Plenum geben oder mit einem Rechercheauftrag im Internet verbinden. Andere Lehrende sprechen offen an: „Dazu kann ich gerade nichts sagen.“

Studierende beschweren sich bei Ihnen über Professor:innen

Als wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in befinden Sie sich zumeist in einer Sandwich-Funktion zwischen Studierenden und Professor:innen. Es kommt dann vor, dass Studierende ihren Missmut über die Vorlesung X oder das Verhalten von Y äußern. Selbst wenn Sie auch unter dieser Vorlesung als Student:in „gelitten“ haben, sollten Sie trotzdem unparteiisch bleiben. Sie können Studierende ermutigen, das Feedback den entsprechenden Lehrenden direkt zu geben oder bei der Zwischenevaluation einzubringen.

Du oder Sie?

Als Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in stehen Sie aufgrund Ihres Alters den Studierenden eher nahe und überlegen vielleicht, ob Sie sie duzen oder siezen sollten. Das Du ist der Lehr-/Lernbeziehung häufig zuträglich. Zugleich kann es zu Problemen kommen, wenn Studierende über eine schlechte Note überrascht oder verärgert sind und dies gegenüber den Lehrenden deutlich äußern oder sich sogar im Dekanat beschweren. Deshalb ist es wichtig, das passende Nähe-Distanzverhältnis auszuloten und dabei die unterschiedlichen Rollen und Aufgaben (Expert:in, Moderator:in, Prüfer:in etc.) immer klar zu haben und den Studierenden gegenüber transparent zu sein. In manchen Studiengängen ist es üblich, dass sich alle duzen. Dann kann es zu Irritation kommen, wenn Sie – beispielsweise als Lehrbeauftragte:r – siezen. Wenn Sie die Studierenden siezen und ein Hiwi mit im Seminar ist, könnten Sie dies thematisiert, z. B. so: „Wundern Sie sich nicht, dass ich X duze. Wir kennen uns vom Institut.“