Lernziele in den Ostasienwissenschaften

18. März 2025

Durch die Vielfalt der im Studium behandelten Inhalte und Methoden haben die einzelnen Lehrveranstaltungen eine Fülle verschiedener Lernziele. Diese lassen sich in vier Kategorien einteilen:

  • Fakten, Ereignisse, Meinungen zu einem Land beurteilen, analysieren und einordnen können.
    Dazu ist länderspezifisches Grundwissen nötig (geschichtlich, gesellschaftlich, politisch, literarisch etc.) und es sind methodische Kompetenzen notwendig. Wer sich mit Geschichte befasst, muss beispielsweise mit Quellen umgehen können, wer sich auf Linguistik spezialisiert, braucht Grundbegriffe aus Phonetik, Morphologie usw., um sprachliche Tatsachen angemessen beschreiben und analysieren zu können.
  • Stereotype als solche erkennen und begründet entlarven können.
    Studierende müssen lernen, das, was ihnen in den Medien oder dem allgemein üblichen Halbwissen der Gesellschaft begegnet, zu hinterfragen und mit gut recherchiertem, fundiertem Wissen zu kontern. Das ist auch eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe. Wenn ein asiatisches Land in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt, wie es zum Beispiel für Japan 2011 bei der Katastrophe von Fukushima der Fall war, herrscht in der Fachwelt oft Verärgerung über die klischeehafte Darstellung des Landes in den Medien. Hier sollten Absolventen helfen können, das Bild gerade zu rücken.
  • Mindestens eine ostasiatische Sprache so weit beherrschen, dass Diskussionen möglich sind, Nachrichten verfolgt und wissenschaftliche Texte verstanden werden können.
  • Mit Hilfsmitteln umgehen können.
    Dazu gehören Lexika, Bibliographien, Zeitungsarchive, Umrechnungssysteme für historische Daten etc. Auch dazu sind ausreichende Sprachkenntnisse erforderlich. Heutzutage gehört in diesen Bereich auch ein kluger Umgang mit maschineller Übersetzung und generativen Sprachmodellen. Außerdem wird die Verwaltung von Forschungsdaten immer wichtiger werden.