Besonderheiten

Die Betriebswirtschaftslehre, als Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaft, zielt darauf ab, unternehmerische Entscheidungsprozesse zu beschreiben und zu erklären. Ferner sollen optimale Entscheidungen in unternehmerischen Handlungsfeldern ermittelt werden (Bartscher und Mattivi 2019).  

Die hohe Popularität des Studiengangs an Fachhochschulen und Universitäten (Statistisches Bundesamt 2023) geht mit einer entsprechend hohen Teilnehmendenzahl einher, insbesondere in grundlegenden Veranstaltungen. Unseren Grundlagenkurs Märkte und Unternehmungen besuchen beispielsweise in der Regel mehr als 300 Studierende.

Die hohe Teilnehmendenzahl erschwert die Umsetzung einiger Lehrmethoden, die auf kleinere Studierendengruppen ausgerichtet sind. Aus Studierendenperspektive geht eine hohe Teilnehmendenzahl ferner mit einer gewissen Anonymität einher. Soziale Aspekte in der Lehre wie der kollegiale Austausch mit Mitstudierenden geraten damit in Gefahr. Dabei ist die soziale Interaktion von großer Relevanz für die Lehre, denn sie ist für den Studienerfolg insbesondere zu Studienbeginn besonders wichtig.

Eine weitere Besonderheit des Studiengangs liegt darin, dass keine (inhaltlichen) Zulassungsbeschränkungen bestehen. Dies wiederum führt dazu, dass die Studierenden über sehr heterogene Vorkenntnisse verfügen.

Es gibt zudem keine generelle Anwesenheitspflicht in unseren Vorlesungs- und Übungsveranstaltungen, was dazu führt, dass die Anzahl der Teilnehmenden in unseren Veranstaltungen stark variiert. Diese Variabilität erschwert die Planbarkeit der Lehrveranstaltungen und die Umsetzbarkeit bestimmter Lehrmethoden. Beispielsweise setzt die Durchführung von Peer-Feedback eine stabile Teilnehmendenzahl voraus, um sinnvolle Rückmeldungen geben und erhalten zu können. Dies ist bei starken Schwankungen der Teilnehmendenzahl schwierig. Ebenso verhält es sich beispielsweise mit Präsentationen, Vorträgen oder Gruppenarbeiten.

Eine Besonderheit besteht ferner darin, dass Studierende im Rahmen des Bachelorstudiengangs lediglich eine schriftliche Hausarbeit erfolgreich verfassen müssen, um zur Bachelorarbeit zugelassen zu werden. Diese Regelung unterscheidet sich von der Praxis anderer geisteswissenschaftlicher Studiengänge, in denen die Anfertigung mehrerer schriftlicher Arbeiten erforderlich ist. Die Entwicklungsmöglichkeiten der eigenen Forschungskompetenzen sind somit unter Umständen stark limitiert. Daher ist detailliertes Feedback zu Struktur, Argumentation und wissenschaftlicher Methodik während des Schreibprozesses sowie nach der Abgabe relevant, um die Studierenden bestmöglich bei der Entwicklung ihrer Kompetenzen im wissenschaftlichen Arbeiten zu unterstützen.

Autor*innen

  • Deborah Maffia, (M.Sc.), Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Arbeitsschwerpunkte: Bildungsökonomik, Verhaltensökonomik.
  • Melissa Kistner, (M.Sc.), Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Arbeitsschwerpunkte: Bildungsökonomik, Verhaltensökonomik.

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