Tipps für Kolleg*innen
Nicht nur Studierende benötigen Feedback – fordern auch Sie es ein!
Um eine Kohärenz zwischen den Elementen des Constructive Alignments zu schaffen, ist Feedback von Relevanz (Gallagher 2017). Ebenso wie der Lernprozess der Studierenden repräsentiert auch Ihre Lehrpraxis einen kontinuierlichen Lernprozess, der von stetigen Anpassungen geprägt ist. Insbesondere in Veranstaltungen mit hohen Teilnehmendenzahlen und ggf. heterogenen Vorkenntnissen kann ein studentisches Feedback somit einen sinnvollen Beitrag zur Optimierung der eigenen Lehrmethoden leisten. Wir empfehlen Ihnen daher, aktiv vorhandene Möglichkeiten zu nutzen, um Ihre Lehre zu evaluieren und sich Rückmeldungen von Studierenden einzuholen.
Eine dieser Möglichkeiten repräsentiert die Lehrevaluation mit EvaSys, mithilfe derer Sie sich konstruktive Hinweise für die eigene Lehre einholen können. Wir empfehlen Ihnen, diese Lehrevaluation bereits während des Semesters statt am Ende einer Veranstaltungsreihe durchzuführen, um die Rückmeldungen aktiv mit den Studierenden besprechen und bedarfsgerechte Modifizierungen Ihrer Lehrmethoden vornehmen zu können. Animieren Sie die Teilnehmenden dabei vor allem zum Ausfüllen der Freitextfelder. Durch diese Angaben erhalten Sie zumeist einen guten Einblick in die Wahrnehmung sowie den Lernprozess der Studierenden.
Ferner stellt die Teaching Analysis Poll (TAP) eine zusätzliche Möglichkeit der Zwischenevaluation während eines Semesters dar, durch die Sie Rückmeldungen von Studierenden zu Ihrer Lehrveranstaltung erhalten können. Darüber hinaus können Sie auch digitale Abstimmungstools, wie beispielsweise Particify, nutzen, um ein anonymisiertes Live-Feedback von Studierenden während Ihrer Lernveranstaltungen zu erhalten.
Reflektieren Sie Ihre Rolle(n)!
Als Dozierende*r nehmen Sie simultan diverse Rollen ein, die mit unterschiedlichen Erwartungen und Anforderungen an Sie verbunden sind. Sie sind sowohl Expert*in für inhaltliche Aspekte als auch verantwortlich für die Gestaltung von Lehr-/Lernsituationen. Sie führen, kommunizieren, begleiten, beraten und bewerten Studierende und sind gleichzeitig ein*e Repräsentant*in der Institution sowie der Gesellschaft (Thomann 2008; Thomann und Pawelleck 2013). Diese Rollenvielfalt erfordert es, die eigene Position sowie das eigene Verhalten kontinuierlich zu reflektieren. Nehmen Sie sich daher ausreichend Zeit, um sich Ihrer situativen Rolle(n) bewusst zu werden. Suchen Sie dazu aktiv den Austausch mit Ihren Kolleg*innen. Der Dialog über persönliche Erfahrungen und Herausforderungen bietet wertvolle neue Perspektiven und fördert Ihr Rollenbewusstsein. Reflektieren Sie sich darüber hinaus selbst, indem Sie beispielsweise Ihre persönlichen Erfolge und Ihr erhaltenes Feedback schriftlich dokumentieren. So können Sie Ihre persönlichen Entwicklungen nachvollziehen und sich gezielt weiterentwickeln. Nutzen Sie ferner Weiterbildungsangebote, die zur Entwicklung Ihrer individuellen Lehrkompetenzen beitragen.