Wie werden diese Kompetenzen in der Lehre adressiert? Welche Lehrformen sind verbreitet?

Übliche Lehrveranstaltungen wie Vorlesungen, Übungen und Tutorien fokussieren sich sehr auf die fachlichen Kompetenzen. Außerfachliche Kompetenzen wie die Zusammenarbeit in Gruppen sowie ein rudimentäres Zeitmanagement werden meist nur in Laborpraktika benötigt, in denen die Studierenden auch erste Erfahrungen mit dem wissenschaftlichen Schreiben und der fachlich korrekten Präsentation und Verteidigung ihrer Ergebnisse sammeln können.

Darüber hinaus gibt es oft nur wenige Projektseminare oder Forschungsprojekte, in denen Studierende über einen längeren Zeitraum hinweg eigenständig allein oder in einer Kleingruppe an einer Herausforderung arbeiten und unter entsprechender Betreuung sowie mit regelmäßigem konstruktiven Feedback eine technisch sinnvolle Lösung entwickeln.

Spätestens bei den Abschlussarbeiten, also der Bachelor-, Master- oder Diplomarbeit sollen die Studierenden in der Lage sein, innerhalb einer vorgegebenen Frist eine Problemstellung aus einem Bereich des Studiums selbstständig mit aktuellen wissenschaftlichen Methoden und unter souveräner Nutzung vielfältiger Ressourcen wie wissenschaftlicher Literatur oder komplexen Rechenprogrammen zu bearbeiten. Das kann herausfordernd sein für die Studierenden, wenn diese Fähigkeiten bis dahin im Studium kaum adressiert wurden und viele Prüfungen sich darauf beschränkten, als Hilfsmittel einen Taschenrechner und eine gedruckte Formelsammlung zuzulassen.