Lernziele

Gegenstand des Faches Geographie ist das Zusammenwirken von Mensch und Raum bzw. Mensch und Umwelt. Es werden soziale Tatbestände (z. B. soziale Segregation) genauso untersucht wie anthropogene Strukturen (z. B. Kulturlandschaften und Städte) und natürliche Systeme (z. B. Boden, Klima, Vegetation).  Ein Querschnittsthema ist die Nachhaltigkeit.

Es geht immer um die Wechselwirkung zwischen dem Menschen und seiner sozialen, natürlichen und materiellen Umwelt. Deswegen ist Interdisziplinarität ein grundlegendes Element geographischen Arbeitens: Es werden Erkenntnisse aus den Natur-, Ingenieurs- Gesellschafts- und Geisteswissenschaften zusammengeführt. Dementsprechend vielfältig sind die Methoden der geographischen Forschung. Es wird textbasiert, aber auch im Gelände, im Labor, mit Befragungen, mit Kartierungen, statistischen Programmen und Geographischen Informationssystemen (GIS) gearbeitet. Empirische Erhebungen qualitativer und quantitativer Art stellen eine genauso wichtige Grundlage wie Geodaten und Satellitenbilder dar.

Inhalt sind oft reale Probleme bzw. praxisnahe Fragestellungen. Die Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven sowie die kritische Betrachtung und Reflexion von Sachverhalten ist dabei ein wesentliches Merkmal der geographischen Auseinandersetzung.

 

Daraus ergeben sich vor allem folgende Studien- und Lernziele:

Absolvent*innen der Geographie

  • besitzen Grundlagenwissen zu den Teilbereichen der Geographie.
  • haben vertiefte Kenntnisse zu einem selbstgewählten Teilbereich des Faches (Profilbildung).
  • berücksichtigen zu einzelnen Sachfragen unterschiedliche Perspektiven. D.h. sie können entsprechend differenzierte Informationen einholen und bewerten.
  • betrachten, diskutieren und reflektieren Sachverhalte kritisch.
  • können sowohl naturwissenschaftliche als auch soziale, ökonomische und technische Daten erheben, auswerten und verwalten (Methodenkenntnisse, „Data Literacy“).
  • wenden theoretische Konzepte auf reale Situationen an (beispielsweise im Sinne von „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“).
  • kommunizieren über die für sie relevanten Themen nicht nur fachintern, sondern auch mit einer breiteren Öffentlichkeit.
  • gestalten – sofern Sie ins Lehramt gehen – Geographieunterricht für Schüler*innen unterschiedlicher Jahrgangsstufen und Schulformen sachlich tiefgründig, lebendig und ansprechend.

 

In jeder Wissenschaft werden spezifische Fragen an ein Thema/ Problem bzw. einen Gegenstand gestellt. Geograph*innen nähern sich dem durch Fragen wie diese:

  • Welchen Zustand sehe ich/ was beobachte ich?
  • Was bedeutet dieser Zustand für Natur und Mensch?
  • Handelt es sich um ein Problem? Falls ja, wer ist an dem Entstehen dieses Zustandes beteiligt? Welche Prozesse haben dazu beigetragen?
  • Kann und will ich diese Prozesse verändern? Wenn ja: Wie?
  • Und welche Auswirkungen hat das dann auf Mensch und Natur?