Ihre Haltung ist entscheidend

Mit Ihrem Auftreten können Sie motivieren oder das Gegenteil erreichen: Bauen Sie deshalb eine wertschätzende Beziehung zu Studierenden auf, stehen Sie für Fragen zur Verfügung und verstehen Sie sich selbst als Lernende*r. Das Lernklima entscheidet mit über den Lernerfolg.

Was motiviert, sind Wertschätzung, Anerkennung und Sinn – da sind sich Motivationstheorien einig.

  • Zeigen Sie Anerkennung, indem Sie positives Feedback geben. Benennen Sie gelungene Schritte und Entwicklungsziele. Und bleiben Sie auch bei einem kritischen Feedback fair und konstruktiv.
  • Fördern Sie ein wertschätzendes Arbeitsklima zwischen den Studierenden. Aktivierung gelingt am besten, wenn Studierende sich bereits ein wenig kennen und „warm miteinander geworden sind“. Fangen Sie zum Beispiel als Einstieg ins Lehrgespräch damit an, eine Frage in Zweiergesprächen diskutieren zu lassen und holen Sie dann einige Aussagen ins Plenum.
  • Gestalten Sie didaktisch sinnvolle Settings, indem Sie einen Überblick über die gesamte Lehrveranstaltung geben und Ziele sowie Vorgehensweise transparent machen. Beziehen Sie Studierende mit ihren Vorkenntnissen und Fragen mit ein. Verbinden Sie die Aktivierung der Studierenden mit den Lernzielen, indem Sie Aufgaben gestalten, in denen sich Studierende mit den Lehrinhalten aktiv beschäftigen.
  • Je früher Sie mit Aktivierungsmethoden beginnen, desto besser steigen Studierende mit ein. Dabei ist eine klare Sprache wichtig. Besser ist also: „Sie gehen jetzt alle jeweils zu dritt zusammen und diskutieren über die Kernaussage des Textes. Formulieren Sie dazu eine These und bringen Sie diese auf einem Blatt formuliert oder visualisiert in 5 Minuten mit ins Plenum“, anstatt: „Hat jemand eine Idee, wie die Kernaussage des Textes möglicherweise formuliert werden könnte?“

Wenn Sie einen aktivierenden Arbeitsauftrag in die Lehre integrieren wollen, dann stellen Sie sich zuvor folgende Fragen:

  • Welche Lernkultur herrscht im Fachbereich vor?
  • Welche Aktivierungen sind den Studierenden bereits bekannt?
  • Was soll mit der Aktivierung erreicht werden?
  • Wie kann das Ziel methodisch umgesetzt werden?
  • Wie viel Zeit wird benötigt?
  • Wie werden die Arbeitsergebnisse ausgewertet/präsentiert?

Formulieren Sie im Anschluss einen schriftlichen Arbeitsauftrag für die Studierenden und beantworten Sie sich zum Schluss noch die Frage: Was könnte im schlimmsten Fall passieren und wie kann darauf reagiert werden?

Haben Sie den Mut, neue Erfahrungen zu machen. Zu aktivieren bedeutet nämlich zunächst vor allem loszulassen: Trauen Sie sich und den Studierenden mehr zu. Sie werden staunen!

Literaturtipps

  1. Bloom, Hermann (2000): Der Dozent als Coach. Neuwied
  2. Schumacher, Eva-Maria (2006): Lerncoaching. In: Neues Handbuch Hochschullehre. Stuttgart
  3. Szepansky, Wolf-Peter (2006): Souverän Seminare leiten. Bielefeld