Der „Filter“

Kurzbeschreibung

Studierende werden zu Beginn der Veranstaltung gebeten, auf bestimmte Aspekte zu achten. An die Studierenden werden Karteikarten mit (einfachen) Fragen verteilt. Die Studierenden werden gebeten, zu Beginn der nächsten Seminareinheit eine kurze Erinnerungshilfe an die zuletzt besprochenen Themen zu geben.

Diese Methode entlastet die/den Lehrende/n, fokussiert den Blick der Studierenden und hilft allgemein, sich an Lehrinhalte zu erinnern.

Durchführung:

  • Karten mit spezifischen Fragen werden an Studierende ausgeteilt (z.B. bekommen zwei Personen jeweils die gleiche Frage). Im Vorfeld können die Fragen vorgelesen werden, damit sich die Studierenden für eine bestimmte Frage entscheiden können und diese übernehmen. (Besonders interessant ist dieses Verfahren, wenn sich die Fragen aus dem Erwartungsinventar ergeben, sofern eines erhoben wurde.)
  • Der Arbeitsauftrag ist ein doppelter:
    1. Die Frage der gewählten Karte soll mit besonderer Aufmerksamkeit im Seminar verfolgt werden. Die Antworten, die dazu im Verlauf des Seminars diskutiert oder erläutert werden, sollen gesammelt werden.
    2. Beim nächsten Treffen werden die ermittelten Antworten von den Karteninhaber/inne/n vorgestellt bzw. in Erinnerung gerufen.
  • Zu Beginn der nächsten Seminarveranstaltung wird den Studierenden zunächst die Gelegenheit gegeben, ihre Notizen noch einmal gedanklich durchzugehen, um sich auf den Kurzbeitrag vorzubereiten. Dann werden die Fragen durchgegangen und die Studierenden gebeten, ihre Antworten vorzutragen. Dabei werden die Antworten von der Lehrenden/dem Lehrenden ergänzt, bzw. die Aussagen kommentiert.
  • Anschließend wird nach einem kurzen Dank an die jeweiligen Studierenden und einer Überleitung das Seminar wie üblich weitergeführt.

Funktion und Effekte der Methode

  • Die Fokussierung der Studierenden auf eine wesentliche Frage erhöht erfahrungsgemäß ihre Aufmerksamkeit und Konzentration.
  • Studierende geben bestimmte Lerninhalte aktiv wieder, wodurch diese sich besser „verankern“.
  • Das Gespräch mit den Studierenden in der Folgeveranstaltung stellt häufig weitreichende Bezüge zu Themen her, die die Einordnung des Themas in verschiedene Kontexte ermöglicht.
  • Die Fokussierung trainiert die Fähigkeit von Studierenden, eigenständig mit Wissen umzugehen.

Handlungsvoraussetzungen und Einsatzmöglichkeiten:

  • Die/der Lehrende ist aufgefordert, den Gegenstand in Form von problem- bzw. gegenstandserschließenden, -eröffnenden oder -eingrenzenden Fragestellungen vorzubereiten, sodass die Studierenden in der Lage sind, zu Ergebnissen zu kommen.
  • Die Methode eignet sich besonders für Einführungsveranstaltungen, wenn es gilt, Wissen aktiv zu wiederholen und kommunikative Kompetenzen zu trainieren.
  • Die Methode ist von besonderem Interesse für Gruppen, die den Lerngegenstand mit einem persönlichen Bezug erarbeiten, also für Seminare, die beruflich relevantes oder auf eigene Erfahrungen bezogenes Wissen vermitteln.

Varianten und Alternativen:

  • Die Fragen können zunächst in Gruppenarbeit diskutiert werden, bevor sie anschließend im Plenum erörtert werden.
  • Die Fragen können ggf. Klausurfragen entsprechen.

Autor*innen

  • Dipl.-Päd. Frank Marks, p.p.m. Unternehmensberatung, Kommunikationstrainer & Berater für Unternehmen und Institutionen, zertifizierter Trainer für Kommunikation und angewandte Psychologie, NLP-Master, ausgebildet in EKS, Suggestopädie, Medienpädagogik und Weiterbildungsmanagement.
  • Doris Thömen-Suhr, Leitung Anpassungsqualifizierung für Gesundheitsberufe mit internationalen Berufsabschlüssen an der UKE-Akademie für Bildung und Karriere, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf , dthoemen-suhr

Stand: