Comics in der Lehre

Wissenschaftskommunikation als Lernziel mittels Science Comics

Thesen

  • Wissenschaftskommunikation (Science Communication) ist eine Kunst, die erlernbar ist. Comics eignen sich dafür bestens (Bertemes, Haan & Hans 2024).
  • Bei Comics handelt es sich um Sequenzen einzelner Bilder und anderer Zeichen, die Informationen vermitteln, und üblicherweise in einem Seitenlayout angeordnet sind, in dem Text in Sprech- und Denkblasen, Boxen und als Onomatopoesie (Soundwords) erscheint (Jüngst 2010).
  • Das Genre Sachcomic – im Folgenden wird der spezifischere Terminus Science Comic verwendet – zielt auf drei wesentliche Funktionen ab: Informieren, Anleiten, Werte vermitteln (Hangartner 2016).
  • Durch die eigene Gestaltung von Science Comics lernen Studierende Science Communication von der Pike auf (Robin, Leblanc & Dumais 2021).
  • Mit der Cut-Out-Technik erzielen Newcomer, auch ohne Zeichen-Skills, gute Ergebnisse. Beim Cut-Out werden Formen aus Fotokarton zu Flachfiguren, Objekten und Hintergründen auf einer Fläche arrangiert, abfotografiert und die Bilder digital nachbearbeitet, d. h. um Texte ergänzt und sequenziell angeordnet (Prechtl 2021). Mit der Cut-Out-Technik lassen sich Comicfiguren, die Menschen in Forschung und Industrie repräsentieren sollen, diversitätssensibel darstellen (Legscha, Ibraj & Prechtl 2024).

 

Intro – Worum geht´s?

Der Beitrag handelt von Science Comics in der Lehre – genau genommen: von der Planung, eigenen Gestaltung und Bewertung von Science Comics durch Studierende. Er stellt ein erprobtes Lernsetting vor, in dem Studierende grundlegende Fertigkeiten, die auf Science Communication abzielen, trainieren. Das Lernsetting ist für Studierende des Lehramts ebenso geeignet wie für Fachstudierende, die sich mit Public Relations und Outreachprojekten auseinandersetzen. Im Mittelpunkt steht die Cut-Out-Technik: Flachfiguren und Objekte aus Fotokarton werden auf eine Fläche gelegt, abfotografiert und digital nachbearbeitet, d. h. um Texte ergänzt und schließlich in ein Comicraster eingepasst (Prechtl 2021). Mit dieser Technik erzielen Newcomer*innen, auch ohne Zeichen-Skills, überzeugende Ergebnisse. Zudem gestattet sie, Comicfiguren, die Menschen in Forschung und Industrie repräsentieren sollen, diversitätssensibel darzustellen. Die Cut-Out-Technik ließe sich in einer langen Textpassage abhandeln, doch es geht, im Sinne des Sprichworts Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, auch kürzer: Bitte rufen Sie das Tutorial auf! Wenn Sie danach diesen Beitrag weiterlesen, sind Sie bereits im Bilde.

Abbildung 1: Feinmotorik – Studierende nutzen die Cut-Out-Technik (Bild: L. Schan).

Abbildung 2: Den Motor zum Laufen bringen – Einzelbild des Comics (Bild: L. Schan).