Prüfungsformen
Da es sich bei Exkursionen um Lehrveranstaltungen handelt, sind sie üblicherweise mit Prüfungs- oder zumindest Studienleistungen verbunden. Welches Format gewählt wird, ist auch abhängig von der jeweiligen Einbettung in den Studienverlauf. Handelt es sich bei der Exkursion um ein eigenes Modul ist nach der in NRW geltenden Regel „eine Prüfung pro Modul“ eine summative Prüfungsleistung zu erbringen. Handelt es sich nur um einen Teil eines komplexeren Moduls kann eine formative Prüfung gewählt werden.
Welche konkrete Prüfungsform sinnvoll ist, hängt vom jeweiligen Lernziel der Exkursion ab. Bewährte und innovativere Prüfungsleistungen sind:
- Exkursionsprotokolle (als thematische Protokolle sinnvoller denn als chronologische)
- Referate (im Vorfeld oder während der Exkursion)
- Exkursionsberichte (meist thematisch, entweder schriftlich zur Sammlung in einem Band oder mündlich bei einer Abschlussveranstaltung)
- Lehrmaterialien, die auf Basis von während der Exkursion produzierten Materialien erstellt werden (z. B. virtuelle Exkursionen oder digitale Führer)
- Portfolios, in denen unterschiedliche Elemente (z. B. Ergebnisse von Geländearbeiten, Videodateien, Texte) aus unterschiedlichen Exkursionsphasen zusammengestellt werden können.
Ein Exkursionsband für alle? Eine kleine Warnung…
Eine beliebte Form der Prüfungsleistung ist es, dass Teilnehmende jeweils Einzelbeiträge zu einem Gesamtwerk erstellen, dass dann abschließend als Erinnerung an die Exkursion oder gar als Material für Dritte zur Verfügung steht. Das kann in Form von Tagesprotokollen oder thematischen Kapiteln erfolgen und anschließend in einem analogen Band vervielfältig werden. Zeitgemäßer ist die Sammlung von multimedialen Beiträge auf einer Website, die Erstellung von Lehrmaterial für Schulen die Aufbereitung des Erlebten in einer virtuellen Exkursion oder einem digitalen Führer oder in einer Ausstellung.
Aus Lehrendensicht sei hier ausdrücklich vor dieser Variante gewarnt: Eine solche Zusammenstellung ist nur sinnvoll, wenn sie am Ende fehlerfrei und ästhetisch ansprechend ist und die Studierenden rechtliche Aspekte z.B. im Urheberschutz beachten. Das bedeutet: Bevor die Beiträge veröffentlicht werden können, müssen sie oft mehrfach korrigiert werden. Auch wenn einige Studierende sich durch ein kollektives Exkursionsprodukt motiviert fühlen, tun andere es nicht. Dieses Vorgehen schluckt viele Ressourcen und ist mit den Fristen für Noteneinträge oft unvereinbar. Zudem fällt ein nicht zu unterschätzender Aufwand für die redaktionelle Bearbeitung und Zusammenstellung an. Aufwandsärmer ist es in jedem Fall, Prüfungsleistungen einzuholen, die keiner Nachkorrektur bedürfen.