Was ist eine Exkursion?

Exkursionen stellen ein Lehrformat dar, bei dem der gewohnte Unterrichtsort verlassen wird. Bei einer Exkursion wird ein Ort, der nicht ursprünglich zu diesem Zweck geschaffen wurde, zum neuen Lehrraum. Das können Stadtquartiere genauso sein wie Geländeausschnitte (Berge, Flusstäler, Waldstücke, landwirtschaftlich genutzte Fläche etc.), archäologische Ausgrabungsstellen, historisch bedeutsame Orte, Museen oder Ausstellungen.

Exkursionen können im Nahraum oder als Fernreise stattfinden. Sie können nur wenige Stunden kurz oder mehrere Wochen lang sein. Entscheidend ist aber, dass ein physischer Ortswechsel erfolgt und dass das Lernen und Lehren außerhalb typischer Unterrichtsräume erfolgt.

Darin liegt der große Wert von Exkursionen: Die Teilnehmenden werden aus ihrem Alltag gerissen, sie erfahren eine neue Umgebung mit allen Sinnen: Sie können Gebäude, Pflanzen, Kunstobjekte, Steine, historische Monumente anfassen; ihre Struktur ertasten; ihre Größe in Relation zur Umgebung setzten; sie riechen, fühlen, schmecken, was ihnen begegnet; sie sehen die Reaktionen von Menschen auf die jeweilige Umwelt; sie erfahren, wie es ist, fremd und unsicher zu sein; sie erschließen sich neue Räume durch Wege, Irr- und Umwege; sie verstehen nicht alles, was sie sehen und hören; sie werden gezwungen, Fragen zu stellen; sie müssen Hitze, Regen und Kälte aushalten; anstrengende Wege gehen; mit Autopannen umgehen; sich in Metropolen durchs Gedränge quetschen oder in abgelegenen Landschaften die Einsamkeit ertragen; sie müssen Zeit mit Menschen verbringen, die sie nicht mögen; sie lernen Menschen zu schätzen, die sie bisher nicht kannten. All das macht Exkursionen zu etwas Besonderem, etwas, das Studierenden oft als Highlight des Studiums in Erinnerung bleibt.