Explizite Freistellung der Sprache bei Gruppenarbeiten
Fachgruppen: alle
Veranstaltungsform: Seminare, Übungen mit Interaktion zwischen den Studierenden
Voraussetzungen: keine
Aufwand: minimal, kein zusätzlicher Zeitaufwand
Effekte: sprachliche Individualisierung, Aktivierung, Verstärkung des fachlichen und sprachlichen Lernens
Vielleicht kennen Sie aus Ihren Lehrveranstaltungen die Situation, dass bei Kleingruppenarbeiten andere Sprachen als die Lehrsprache verwendet wurden, weil die Kommunikation für die Studierenden so natürlicher war. Zuweilen entsteht eine unklare Situation, wieweit Sprachen zulässig sind, die nicht alle und vielleicht gerade Sie als Lehrende/r nicht verstehen.
Seien Sie hier proaktiv und stellen Sie bei Gruppenarbeiten explizit frei, welche Sprachen verwendet werden, solange sich alle Gruppenmitglieder beteiligen können. So haben die Studierenden die Möglichkeit, sich in der Sprache über die Fachinhalte auszutauschen, in der es ihnen am leichtesten fällt, und sie können sich im Sinne des Peer-Learning gegenseitig bei der Aneignung unterstützen. Sehr häufig wechseln sie gerade in solchen Gesprächen immer wieder zwischen der Gruppen- und der Lehrsprache und sichern so das gemeinsame Verständnis der Inhalte. Wenn Sie die Gruppenarbeiten als Ergebnissicherung z. B. mit einer Posterpräsentation abschließen, unterstützen Sie die Studierenden zudem im Transfer des Besprochenen in die Lehrsprache. Durch diese Praxis kann der produktive Wechsel zwischen Sprachen in Ihrer Veranstaltung zur Selbstverständlichkeit werden, ohne dass die gemeinsame Verständigung über die Lehrinhalte leidet.