Projektmanagement – Eine Verortung

Zur Vermeidung langatmiger Auseinandersetzung und detaillierter Besprechung wird zur Rahmung des Begriffes „Projekt“ auf eine Definition der „Competence Baseline“ der International Project Management Association (IPMA) zurückgegriffen, welche ein Projekt beschreibt als „ein Vorhaben mit einem beschränkten Zeit- und Kostenrahmen zur Erbringung einer Reihe klar definierter Ergebnisse (Deliverables) – die dazu dienen, die Projektziele zu erreichen – unter Einhaltung bestimmter Qualitätsstandards und -anforderungen. Ein Projekt ist im Wesentlichen durch die Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet.“

Folgt man dieser Festlegung, lässt sich daraus schließen, dass sich Projektmanagement als Arbeitsform von anderen dadurch unterscheidet, dass die Ziele klar definiert sind, aber der Weg zur Zielerreichung gefunden werden muss. Zum Vergleich: Bei einer Routinetätigkeit sind Ziele und Weg geklärt bzw. vorgegeben, man kann sich auf Erfahrungen stützen und bspw. nach [vorgefertigten] Checklisten arbeiten. Projektarbeit sucht in der Regel nach einem effektiven und effizienten Weg, eine bisher so noch nicht bekannte Aufgabe, unter den oben verschiedenen genannten Bedingungen zu lösen.

Eine gewisse Unschärfe in der Definition des Projektbegriffes ist durchaus gewünscht oder wird zumindest toleriert, da es, nach dieser Auslegungsart, zu viele verschiedene Arten und Anwendungsbereiche gibt. Für den Einsatz in der Lehre – also für Lehrveranstaltungen oder unterschiedliche Arten von Lehrprojekten ist eine genaue Deckungsgleichheit mit der
Definition im Ganzen auch nicht zwingend erforderlich. Eine mögliche Deutung ist, dass Projektmanagement Instrumente und Methoden zur Verfügung stellt, die Aufgaben strukturiert und zielgerichtet erarbeiten lassen – auch jenseits der festgelegten Rahmenbedingungen.