Didaktische Visualisierung
Wollen Sie in Ihrer Lehre …
… den visuellen Lernkanal nutzen, um den größten Anteil Ihrer Lerngruppe zu erreichen?
… komplexe Themen mit visuellen Ankern gehirngerecht und nachhaltig vermitteln?
… mehr Originalität in Ihre Lehre bringen und die Motivation der Studierenden steigern?
Oder verfügen Sie bereits über eine Sammlung an Visualisierungen (Schemata, Abläufe, Tabellen, Abbildungen …), die Sie aktualisieren und gestalterisch optimieren möchten?
Es lohnt sich, eigene Visualisierungen anzufertigen! Denn sie tragen Ihre persönliche Handschrift und wecken das Interesse der Lerngruppe selbst für schwierige oder unbeliebte Themen.
Didaktisches Visualisieren bietet Ihnen eine unendliche Vielfalt an Möglichkeiten, …
… Lehrstoff zu akzentuieren,
… komplexe Inhalte reduziert und verständlich zu vermitteln,
… visuelle Themenanker ins Langzeitgedächtnis der Lernenden zu setzen,
… eine motivierende Lernatmosphäre zu schaffen,
… Ihre Lehre mit mehr Lebendigkeit und Originalität anzureichern.
Auch wer sich selbst bisher als zeichnerisch unsicher und wenig kreativ wahrgenommen hat, kann sehr unkompliziert eigene Visualisierungen anfertigen und wird somit seine Selbstwahrnehmung revidieren müssen, wie des Weiteren noch deutlich wird. Visualisierung ist immer Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, also seien Sie herzlich eingeladen, neue Seiten der Kreativität an sich kennen zu lernen und in Ihre Lehre einfließen zu lassen!
Thesen
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Eine zielgerichtet eingesetzte Visualisierung sagt mehr als mancher lange Vortrag.
Didaktische Visualisierungen bieten für die Lehrgestaltung eine wertvolle Möglichkeit der Wissensvermittlung und aktivitätsförderliche Zeitersparnis, da in ihnen über eine prägnante und reduzierte Darstellungsweise komplexe Lehr-Lerninhalte reduziert präsentiert werden können, die sonst längere Vorträge der Lehrenden beanspruchen.
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Der größte Anteil der Lerngruppe profitiert von visuellen Lernangeboten.
Der größte Anteil der Lernenden Ihrer vermutlich heterogenen Lerngruppe ist voraussichtlich dem auditiv-visuellen Lerntypus zuzuordnen, nimmt man eine derartige Klassifikation nach Lerntypen (vgl. Honey/ Mumford, 1992 und Jonassen/ Grabowski, 1993) vor. Daher ist auch anzunehmen, dass man diesen größten Anteil der Lernenden über den visuellen Lernkanal, gekoppelt mit auditiven Reizen (z. B. Vortrag, Lehrgespräch, Einspielungen) erreichen sollte. Da man als Lehrende*r zudem den Anreiz verspürt, die gesamte Lerngruppe mit den Lehr-Lerninhalten zu erreichen, bietet sich an, visuelle Mittel und Methoden in Betracht zu ziehen, wenn eine lerntypenadäquate Ansprache zur Vermittlung von Wissen und Kompetenzen erfolgen soll. Hinreichend Gründe, sich der didaktischen Visualisierung zuzuwenden.
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Mit didaktischen Visualisierungen lassen sich komplexeste Verfahren, Systeme, Abläufe, Strategien, etc. auf einfache Weise prägnant veranschaulichen.
In der Lernpsychologie werden interne und externe Bilder differenziert. Beide Bilder sind, wie Gebhard es ausdrückt, „wichtige kognitive Werkzeuge beim Wissenserwerb. Erfahrungen mit der Welt können nämlich in Form von internen Bildern gespeichert werden. Externe Bilder bzw. Erfahrungen, die das Subjekt in Interaktion mit der Umwelt sammelt, werden in interne Bilder und mentale Konstrukte überführt“ (Gebhard, 2007, 98).
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Der Bildüberlegenheitseffekt von Visualisierungen bietet in der Lehre Potenzial zur langfristigen kognitiven Verankerung von Wissensinhalten.
Ein weiterer Vorteil, den didaktisch eingesetzte Visualisierungen innerhalb der Lehre bieten, ergibt sich aus dem Bildüberlegenheitseffekt (vgl. Hoffmann/ Engelkamp, 2013, 177 ff.). Dieser beruht auf der dualen Encodierung von Begriffen (auditiv und visuell). Die Erinnerbarkeit von Bildern oder Begriffen, die mit einem Bild gekoppelt kognitiv verarbeitet werden, ist als nachhaltiger und langfristiger einzuschätzen, wie bereits Studien von Paivio belegen (Paivio, 1978).
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Visualisierungsaufgaben bieten enormes Potenzial zur Initiierung selbstgesteuerter Lernprozesse der Lerngruppe.
Darüber hinaus bietet sich didaktische Visualisierung an, um diese internen Bilder der Lerngruppe zu strukturieren sowie die Lernprozesse sichtbar zu machen, um selbstgesteuerte Lernprozesse zu initiieren und zu aktivieren. „Das Auslagern mentaler Prozesse in eine externe Darstellung mit dem Ziel, kognitive Last von Lernenden zu nehmen, wird zum Teil auch als Supplantation (Anm. d. Aut.: Supplanation = Ersetzung) bezeichnet (vgl. Vogel, 2006, 60)“ (Aus: Bauer, 2015). Die Schaffung visueller Repräsentanzen von Wissensinhalten und -strukturen verstärken die Lernwirksamkeit.
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Visualisierungskompetenz stellt einen an Wichtigkeit zunehmenden Employability-Faktor von Hochschulabsolvent*innen dar.
Hochschulabsolventinnen und -absolventen bedürfen innerhalb ihrer späteren beruflichen Aktivitäten vermehrt der Kompetenz, Inhalte zielgerichtet und zielgruppenspezifisch aufzubereiten und zu visualisieren, seien dies Diagramme, Tabellen, Verlaufsplanungen oder Mindmaps. Innerhalb der praxisrelevanten Kompetenzbereiche sollte bereits während des Studiums die Visualisierungskompetenz mittels konkreter Anwendungsaufgaben fachbezogen geschärft werden.