Umgang mit Schweigen
Sie haben eine (öffnende) Frage gestellt und ein Moment des Schweigens entsteht? Oftmals löst diese Stille ein Unbehagen aus. Aus Sicht der Lehrperson kann das Bedürfnis aufkommen, schnell durch eine Umformulierung der Frage auf das Schweigen zu reagieren oder Beispiele zu nennen, wie mit dieser Frage umgegangen werden kann. Über die erste Assoziation hinaus, dass das Schweigen ein Zeichen dafür sein könnte, dass die Frage „nicht angekommen“ ist, kann Schweigen jedoch für viele weitere, positiv besetzte Wirkungen stehen:
Betrachten Sie Schweigen auch einmal als Suchprozess…
… nach neuen Bedeutungen … nach Erklärungen … nach Verhaltensmöglichkeiten … nach Bewertungen
An dieser Stelle ist also eine Sensibilisierung für unterschiedliche Bedeutungen des Schweigens wichtig. Sie haben u.a. diese Möglichkeiten, um mit dem Schweigen umzugehen:
- Kommunizieren Sie, dass die Studierenden eine festgelegte Zeit haben, um über die Frage nachzudenken. So wird die stille Phase als Arbeitsphase definiert und nicht zwingend als unangenehm empfunden.
- Wenn Sie unsicher sind, was das Schweigen bedeutet, sprechen Sie es an: „Helfen Sie mir: Was bedeutet Ihr Schweigen?“
Was sagen Studierende?
„Ab und an werden in den Vorlesungen Wissensfragen gestellt oder generell Fragen zwischendurch. Meistens sind die Antworten aber so banal, dass sich keiner meldet oder so schwer, dass sich auch keiner meldet.“ (2. Mastersemester Psychologie)