Gruppenarbeit und -dynamik: Lernen durch Interaktion

Gruppenarbeit, oder kooperatives Lernen, kann ein sehr lernförderliches Lehr-Lern-Arrangement sein. Es gibt eine reichhaltige Forschungstradition im Bereich der Lehr-Lern-Forschung und Instruktionsforschung, die sich mit Lernen in und durch Kooperation/in Gruppen beschäftigt. Kooperatives Lernen hat Stärken/Potenziale, die wir uns in der Lehre zu Nutze machen können. Gruppenarbeit eignet sich dazu, ihr Fachwissen zu erweitern und neues zu erwerben, und es bietet die Möglichkeit, dass Lernende Kooperationskompetenz erwerben. Allerdings ist kooperatives Lernen kein Selbstläufer. Stattdessen bedarf es umsichtiger pädagogischer Gestaltung.

Um zu verstehen, wann Gruppenarbeit sinnvoll eingesetzt werden kann und wie Sie als Dozent*in kooperative Lehr-Lern-Situationen derart gestalten können, dass Ihre Studierenden davon profitieren, ist es sinnvoll, sich mit den Mechanismen hinter dem Lernen in und durch Kooperation vertraut zu machen. Wie in diesem Beitrag dargestellt wird, ist die Interaktion zwischen den Lernenden in einer Gruppe der Dreh- und Angelpunkt für Lernen. Auf den folgenden Seiten wird Ihnen einen Überblick über Interaktionsmuster gegeben, die Lernen ermöglichen, Sie erhalten Gestaltungshinweise für effektive Gruppenarbeitsphasen und lernen konkrete Szenarien kennen, die sich diese Interaktionsmuster zu Nutzen machen.

In unserem Beitrag konzentrieren wir uns auf das Lernen in Kleingruppen, d.h. Lernen in Gruppen zwischen zwei bis fünf Personen, und blenden das kooperative Problemlösen (oder Problemlösen im Team, wie es bei PISA heißt) aus (mehr dazu findet sich bei Zehner et al., 2019).