Was verstehen wir unter „Internationalisation at Home“?

Unter Internationalisation at Home (im Folgenden kurz: IaH) verstehen wir mit der breit geteilten Auffassung von Beelen und Jones (2015) die Integration internationaler und interkultureller Dimensionen in das Studium und die lokale Lehre: „Internationalisation at Home is the purposeful integration of international and intercultural dimensions into the formal and informal curriculum for all students within domestic learning environments“ (Beelen / Jones 2015, Kap. 4.6).
Diese Definition schließt neben der Internationalisierung des Curriculums als strukturelle Form der IaH gleichberechtigt auch das „informelle Curriculum“ ein, das heißt sowohl überfachliche Angebote wie beispielsweise Buddy-Programme als auch die Ausgestaltung der Lehre.
Hervorzuheben ist darüber hinaus, dass sich Maßnahmen zur IaH an alle Studierenden gleichermaßen richten und keine exklusive oder marginale Option bleiben sollen („for all students“). Daraus folgt, dass internationale und/oder interkulturelle Perspektiven stets bei der Konzeption und Umsetzung von einzelnen Lehrveranstaltungen berücksichtigt werden sollten.

Unter der Integration von Internationalisation at Home ins Fachstudium verstehen wir im Folgenden also die konzeptionelle Verankerung von Elementen, die lokale wie internationale Studierende dazu anregen, sich aktiv und bewusst mit kultureller Diversität auseinanderzusetzen und eine internationale Perspektive einzunehmen, und die den Austausch und die Zusammenarbeit in heterogenen Arbeitsgruppen fördern. Das besondere Potenzial der Integration von IaH liegt darin, dass sie auch längerfristig Synergieeffekte zeigen und sich nachhaltig positiv auf die Qualität der Lehre, das Gelingen studentischer Zusammenarbeit, die individuelle Lernmotivation und die Diversitätskompetenz von Studierenden wie Lehrenden auswirken kann.