Hochschulqualifikationsrahmen

Kompetenzen, die Studierende im Studium erwerben, lassen sich clustern. Besonders verbreitet ist eine vierteilige Zuordnung. Demnach lassen sich Kompetenzen unterteilen in Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz (z.T. als personale Kompetenz bezeichnet).

Für Hochschulen in Deutschland ist der „Qualifikationsrahmen für Deutsche Hochschulabschlüsse“ (HQR) ausschlaggebend, der 2005 erstmals gemeinsam von Hochschulrektorenkonferenz, Kultusministerkonferenz und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung erarbeitet und dessen überarbeitete und erweiterte Fassung 2017 verabschiedet wurde. Die Kompetenzbereiche, im HQR als Dimensionen bezeichnet, werden im hier zugrundeliegenden Kompetenzmodell etwas anders genannt als in der zuvor vorgestellten Kategorisierung: Wissen und Verstehen (entspricht größtenteils der Fachkompetenz), Einsatz, Anwendung, Erzeugung von Wissen (entspricht überwiegend der Methodenkompetenz), Kommunikation und Kooperation (entspricht der Sozialkompetenz) und Wissenschaftliches Selbstverständnis/ Professionalität (entspricht insbesondere Aspekten der Selbstkompetenz). Anhand der vierten Dimension ist erkennbar, dass der HQR „die Befähigung zur methodischen Generierung wissenschaftlichen Wissens und die kritische Reflexion bestehenden Wissens und angewandter Methoden als charakteristisch für den Kompetenzerwerb durch hochschulische Bildung an[setzt]“ (Bartosch 2019, S. 11).

[i] Ulrich Bartosch (2019) unter Mitwirkung von Ann-Kathrin Grygar: Hochschulbildung mit Kompetenz. Eine Handreichung zum Qualifikationsrahmen für deutsche Hochschulabschlüsse (HQR).

„Wissen und Verstehen“ beschreibt die Fachkompetenzen, während die anderen drei Kompetenzbereiche insbesondere unter fachübergreifende bzw. generische Kompetenzen umfassen, die instrumentaler, systemischer und kommunikativer Natur sind. Bei interdisziplinärer Lehre z.B. geht es vor allem um die methodischen, sozialen und personalen Kompetenzen, was andere Lehrmethoden erfordert als eine wissensvermittelnd angesetzte Vorlesung.

Beiden Modellen ist gemein, dass sie einen groben Überblick geben und bei der Kategorisierung spezifischer Kompetenzen helfen. Dafür müssen die geforderten spezifischen Fähigkeiten und Kenntnisse in fachspezifische Kompetenzen übersetzt werden. Das passiert auf Studiengangebene bei der Konzeption von Curricula und Modulhandbüchern und auf Lehrveranstaltungsebene bei der Formulierung einzelner Learning Outcomes, auch Lernziele oder intendierte Lernergebnisse genannt. Für die Formulierung dieser bieten sich die Lernzieltaxonomie nach Anderson und Krathwohl und Übersichten mit zu den Taxonomiestufen passenden Verben an.