Arbeitsmotivation und Führung

8. November 2012

Um welche Veranstaltung geht es?

Seminar „Arbeitsmotivation und Führung“:
Gegenstand ist die Vermittlung grundlegender Begriffe, Konzepte und Theorien der Arbeitsmotivation und Führung in Organisationen

Welcher Stoff wird in der konkreten Übungssitzung behandelt?

In der ausgewählten Beispielsitzung lernen die Studierenden das Handlungsphasenmodell von Heckhausen kennen. Das Modell beschreibt das individuelle Handeln bzw. den Handlungsprozess anhand von vier Phasen. Um die innerhalb einer Phase ablaufenden Mechanismen zu beschreiben, zu erklären und vorhersagen zu können, greift das Handlungsphasenmodell auf einschlägige motivations- und willenspsychologische Prozesstheorien zurück, ordnet diese den einzelnen Phasen der Handlung zu und erzielt somit eine konzeptionelle Verknüpfung verschiedener psychologischer Theorien (=integrative Rahmentheorie). Auf Basis des Modells können Gestaltungsmaßnahmen abgeleitet werden, um individuelles Handeln in Organisationen zu motivieren, auszurichten und zu steuern.

Welche möglichen Lehr- und Lernziele gibt es?

Ein zentrales Lehrziel ist es, die grundlegenden Aussagen, Begrifflichkeiten und Inhalte des Handlungsphasenmodells verständlich und auf das Wesentliche konzentriert zu vermitteln. Die Studierenden sollen ein Verständnis der Theorie, ihrer Einordnung in motivationspsychologische Konzepte sowie ihre Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis erwerben. Ferner sollen Lern- und Behaltensprozesse durch eine interaktive, abwechslungsreiche mediale Gestaltung sowie durch die Übertragung auf Beispiele aus dem Studierendenalltag unterstützt werden.

Es werden kognitive und instrumentelle Lernziele verfolgt.

Kognitiv. Primär soll in dieser Übungssitzung erreicht werden, dass die Studierenden a) den Erklärungsgegenstand sowie die Kernaussagen des Handlungsphasenmodells kennen und benennen, b) die einzelnen Phasen des Modells inklusive ihrer wesentlichen Merkmale beschreiben und sie konzeptionell von einander abzugrenzen, und c) die in das Handlungsphasenmodell integrierten Prozesstheorien benennen und der entsprechenden Phase zuordnen können.
Instrumentell. Obwohl die Übungssitzung hauptsächlich die Vermittlung von Grundlagenwissen zum Gegenstand hat, besteht ein weiteres Lernziel darin, das Handlungsphasenmodell auf ein konkretes Beispiel zu übertragen und somit die eigene Fähigkeit zum Transfer des Gelernten auf Praxisprobleme zu schulen.

Welche möglichen Lehr- und Lernmethoden können in der Übung zum Einsatz kommen?

Zum Einstieg in die Thematik bieten sich kurze, etwa 10-minütige Inputteile an, die die wesentlichen Informationen zum Modell und den Phasen überblicksartig zusammenfassen. Dabei empfiehlt es sich zur Konkretisierung und Nachvollziehbarkeit der Inhalte ein anschauliches Beispiel aus dem Unialltag der Studierenden einzuflechten (z.B. Das Lernen für eine Klausur). Zur Vertiefung der Inhalte eignen sich Expertenrunden. Es werden vier Expertenteams (jeweils ein Team für jede Phase) gebildet. Jedes Team erhält einen Vertiefungstext, den es anhand von 3 – 4 Fragen bearbeitet und auf einen Flipchart aufbereitet. Ziel ist es, dass jedes Expertenteam anschließend die Ausarbeitungen vorstellt und somit den anderen Studierenden ihr Wissen weitervermittelt.
Eine andere Möglichkeit der Kleingruppenarbeit, die jedoch eher auf das grundlegende Verständnis der Theorie und weniger die inhaltliche Vertiefung abzielt, ist die eigenständige Entwicklung eines Beispiels, anhand dessen die Studierenden die grundlegenden Phasen des Handlungsphasenmodells nachvollziehen und konkret erläutern.

Wie können die Lernziele überprüft werden?

Zum Ende der Sitzung oder zum Beginn der nächsten Übungssitzung kann ein kurzes Wissensquiz mit 5 – 10 Fragen durchgeführt werden. Dabei können entweder Wissens-/ Verständnisfragen oder Transferfragen gestellt werden. Letztere geben Aufschluss darüber, ob das Gelernte auch wirklich verstanden bzw. verarbeitet wurde.

Weiterhin bieten sich Zwischenzusammenfassungen an, die von den Studierenden vorgenommen werden, um bereits während der Sitzung den Lernfortschritt zu eruieren. Ob die Inhalte wirklich verstanden wurden, lässt sich auch sehr gut daran erkennen, ob die Studierenden in der Lage sind, die Inhalte anhand eines selbst- oder vorgegebenen Beispiels zu erläutern. Auch weiterführende oder kritische Zwischenfragen durch die Lehrperson können zur Evaluation genutzt werden. Schnell durchzuführen ist ein Blitzlicht am Ende der Sitzung, in dem alle Studierenden ein bis zwei zentrale Kernbotschaften formulieren, die in der Sitzung vermittelt wurden. Das Blitzlicht eignet sich zwar nicht zur detaillierten Überprüfung des Lernerfolgs, gibt aber eine erste grobe Orientierung. Gleichzeitig fördert die Formulierung von Kernbotschaften die Auseinandersetzung mit den zentralen Inhalten und unterstützt damit auch Lern- und Behaltensleistung.