Inhalte zum Stichwort aktivieren
Aktivieren und Motivieren
Das Aktivieren und Motivieren Studierender kann bedeuten, dass Lehrende eher die Rolle der Begleiter*innen oder Moderator*innen einnehmen. Für eine aktive Einbindung der Lernenden in die Lehrveranstaltung gibt es viele mögliche Methoden. Manche eignen sich besonders für den Einstieg in oder Abschluss von einzelnen Sitzungen. Ein wichtiger Punkt: Lehrende sollten auf Vorwissen der Studierenden referenzieren.
Die gute Vorlesung
Die Vorlesung als dozierendenzentrierte Methode ist angemessen, um kognitive Lehr- und Lernziele umzusetzen. Der Aufbau von methodischen und sozialen Kompetenzen lässt sich in der klassischen Vorlesung nicht ohne weiteres realisieren. Zur Vorlesung gehörende Übungen bzw. vertiefende Lerneinheiten sollten mit den jeweiligen Vorlesungen inhaltlich unmittelbar und sinnvoll verknüpft sein und weitere methodische Vorgehensweisen beinhalten. Dies ist z.B. durch die Bearbeitung von Übungsaufgaben oder problemorientierte Fragestellungen in Kleingruppen möglich. Die Realisierung auch anderer als kognitiver Lehr- und Lernziele in Veranstaltungen mit großen Zuhörerzahlen erfordert andere Lernarrangements, z.B. das Modell des Inverted Classroom.
Interdisziplinäre Lehre
Gemeinsames Reflektieren über Interdisziplinarität (Begriff, Methode, Ziel, Gegenstand) ist für fachübergreifende Lehre zentral. Eine wichtige Voraussetzung für eine interdisziplinäre Verständigung und Kooperation ist eine grundlegende Kompetenz im eigenen Fach. Der organisatorische Aufwand bei der Planung und Durchführung überfachlicher Lehrangebote ist höher als bei anderen Formaten, denn interdisziplinäre Lehre braucht ein interaktives Lehr-Lern-Setting. Eine Ringvorlesung ist nicht per se ein interdisziplinäres Lehrformat. In der interdisziplinären Lehre ist es wichtig, eigene Perspektiven zu erkennen und zu reflektieren.
Didaktische Visualisierung
Didaktisches Visualisieren bietet Ihnen eine unendliche Vielfalt an Möglichkeiten, Lehrstoff zu akzentuieren, komplexe Inhalte reduziert und verständlich zu vermitteln, visuelle Themenanker ins Langzeitgedächtnis der Lernenden zu setzen, eine motivierende Lernatmosphäre zu schaffen sowie Lehre mit mehr Lebendigkeit und Originalität anzureichern. Dafür müssen Lehrende nicht gut zeichnen können. Vielmehr gilt: Mit didaktischen Visualisierungen lassen sich komplexeste Verfahren, Systeme, Abläufe, Strategien, etc. auf einfache Weise prägnant veranschaulichen.
Lehren im interkulturellen und internationalen Raum
Nicht alle Studierenden können Auslandserfahrungen sammeln, deshalb ist Internationalisation at Home wichtig. Studierende können sich im Studium „zuhause“ aktiv und bewusst mit kultureller Diversität auseinandersetzen und eine internationale Perspektive einnehmen, wenn die Lehre darauf ausgerichtet ist. Formen interaktiven Lernens in kulturell heterogenen Arbeitsgruppen eignen sich besonders gut, um interkulturelle Kompetenzen von Studierenden zu fördern. Neben der Lehre können Fakultäten interkulturelles Peer-Tutoring bzw. Peer-Learning auch durch übergreifende Angebote wie Buddy-Programme umsetzen.
Studentische Referate in die Lehre integrieren
Studentische Referate haben enormes didaktisches Potential, weil sie Studierenden die Chance bieten, sich auf unterschiedlichen Ebenen zu professionalisieren. Sie werden in einem Lernraum gehalten: Studierende „können“ noch nicht alles können. Das bedeutet: Studierende brauchen ausreichend Möglichkeiten zum Üben, und Zwischenfeedbacks sind hilfreich. Notwendig für die Begleitung Studierender sind Klarheit in Bezug auf die Zielsetzung, die Anforderungen und die Funktion der Referate im Seminar. Bei guter Anleitung und Begleitung werden die Studierenden tolle Referate halten.
Voting-Tools in der Lehre
Voting-Tools lassen sich in unterschiedliche didaktische Szenarien integrieren und erhöhen die Aufmerksamkeit, Lernaktivität und Motivation. Lehrveranstaltungen mit hohen instruktiven Anteilen (vor allem Vorlesungen) können dank Voting-Tools interaktiver gestaltet werden. Große Teilnehmer*innengruppen haben die Möglichkeit, sich an einer Veranstaltung zu beteiligen und können besser eingebunden werden. Auch Vorwissen und Vorkenntnisse lassen sich mit Voting-Tools besser berücksichtigen. Bei Bedarf ermöglichen Voting-Tools häufigeres und schnelleres inhaltliches, methodisches und lernbezogenes Feedback.
Aktiv lernen
In der Hochschule haben eigenverantwortliche, selbstgesteuerte, „aktive“ Lernprozesse eine besondere Relevanz. Lernkompetenzen gelten dabei als wichtige Schlüsselqualifikationen und Grundlage für einen erfolgreichen Wissenserwerb. Aufgabe der Lehrenden bezüglich des aktiven Lernens ist es, eine gelungene Balance aus instruktiven und konstruktiven Elementen in einer Lernumgebung zu schaffen.
Selbstgesteuertes Lernen anleiten
Selbstgesteuertes Lernen bedeutet einen Fokus auf den Lernprozess, nicht auf den Lerngegenstand zu legen. Lehrpersonen sind gefordert, ein Kompetenzerleben der Studierenden zu ermöglichen. Beim selbstgesteuerten Lernen beeinflussen die Lernenden den Lernprozess in (meta-)kognitiver, motivationaler und verhaltensbezogener Hinsicht aktiv, ohne dass sie vollkommen autonom handeln. Denn gelingendes Lernen setzt voraus, dass Lernende das Lernen bewusst organisieren. Lehrende können die Studierenden ab der ersten Sitzung dabei unterstützen, ihr Lernverhalten zu optimieren. Es gibt eine Fülle an Möglichkeiten, um das Kompetenzerleben der Studierenden in einer Lehrveranstaltung zu steigern. Das hat nichts mit "Lernstilen" oder 2Lerntypen" zu tun, denn die sind ein Mythos.
Lehre in der Mathematik
Mathematik wird traditionell sehr rechenlastig unterrichtet. Dabei sind mathematische Begründungen sind Ergebnis eines kreativen Prozesses. Zu Beginn allen Lehrens müssen operationalisierbare Lernziele formuliert werden. In der Lehre zeigt aktives Lernen im Großen und Ganzen nachhaltigere Erfolge als passives Lernen – und gleichzeitig: Frontalunterricht ist nicht per se schlecht. Bei der Umsetzung des Prinzips der minimalen Hilfe agieren Lehrende als unterstützende Lerncoaches und weniger als erklärende Expert*innen. Lernzielkontrollen sollten auch zwischendurch genutzt werden, insbesondere wenn die Lehre auf eher ungewöhnliche Aufgabentypen höherer Kompetenzstufen abzielt.
Lehre in der Elektrotechnik
Ähnlich wie die Mathematik, die Physik oder der Maschinenbau ist die Elektrotechnik kein „Zuschauersport“. Elektrotechnik kann nur durch die eigenverantwortliche, aktive Arbeit an echten Problemen erlernt werden. Nur vom Zuschauen lernt man nicht wirklich, wie es geht, elektrotechnische Aufgaben zu lösen, genauso wenig wie man sich das Fahrradfahren oder Klavierspielen allein durch aufmerksame Beobachtung anderer zu eigen macht. Genau wie beim Radfahren oder Spielen eines Instruments muss man auch in der Elektrotechnik viel üben und trainieren
Lehre in der Theologie
Mir ist es wichtig, Theologie zunächst einmal gar nicht als besonderes Fach zu sehen – zumindest solange das Allgemeine nicht gesehen wurde. Als Fach einer öffentlichen Universität kann die Theologie nicht grundsätzlich anders agieren als andere Fächer. Das zeigt sich dann auch in den Praktiken in Forschung und Lehre und bei der Berufsorientierung. Theologische Lehre steht immer im Spannungsfeld von säkularen und religiösen Ansprüchen, sei es in der Studienorganisation, sei es in der Motivation der Studierenden. Dabei strebt sie nach hochtaxonomischen Lernergebnissen. Kleine Lerngruppen sind eine Chance, diese Ziele zu erreichen.
Gruppenarbeit und -dynamik
Gruppenarbeit (kooperatives Lernen) kann zwei Zielen dienen: inhaltliches Wissen und Kooperationskompetenz zu erwerben. Dreh- und Angelpunkt für Lernen in/durch Kooperation ist die Interaktion zwischen den Gruppenmitgliedern. Dabei gilt: Lernen in Kleingruppen ist kein Selbstläufer, es benötigt gezielte Unterstützung. Gestalten Sie Gruppenaufgaben so, dass die Studierenden nicht anders können, als miteinander zu interagieren, und machen Sie sich das SWISH-Prinzip zunutze.
Bewegte Lehre
Bewegte Hochschullehre bezeichnet ein Lehrkonzept, das Bewegung gezielt in den Hochschulalltag integriert, um Lernprozesse zu unterstützen und gesundheitliche Vorteile zu nutzen. Durch einen bewussten Wechsel zwischen sitzenden und aktiven Phasen wird die Lehre dynamischer, bedürfnisgerechter und effektiver gestaltet. Bewegte Lehre erhöht Ihre Lehrqualität, indem durch dynamische, interaktive Methoden die Aufmerksamkeit, Motivation und Engagement der Studierenden steigt. Durch die Einbeziehung der kognitiven und der körperlichen Dimension werden das Lernen und die Lehrqualität verbessert.