Inhalte zum Stichwort fragen

  1. Aktivieren und Motivieren

    Das Aktivieren und Motivieren Studierender kann bedeuten, dass Lehrende eher die Rolle der Begleiter*innen oder Moderator*innen einnehmen. Für eine aktive Einbindung der Lernenden in die Lehrveranstaltung gibt es viele mögliche Methoden. Manche eignen sich besonders für den Einstieg in oder Abschluss von einzelnen Sitzungen. Ein wichtiger Punkt: Lehrende sollten auf Vorwissen der Studierenden referenzieren.

  2. Kompetenzorientiertes Prüfen

    Der „shift from teaching to learning“ bezeichnet einen Perspektivwechsel: Die Lehre soll so ausgerichtet sein, dass das studentische Lernen in den Mittelpunkt rückt. Es geht um Kompetenzen statt (nur) um Wissen, und dafür gibt es Prüfungsformate, mit denen sich kompetenzorientiert prüfen lässt. Das gilt für innovative Prüfungsformate genauso wie für schriftliche, klassische Prüfungen. Es gilt sogar für Multiple Choice-Fragen, die kompetenzorientiert gestaltet werden können. Und da es ca. 11 % der Studierenden betrifft: Lehrende können mit einfachen Mitteln einen Nachteilsausgleich in Prüfungen gewähren.

  3. Beratung von Studierenden

    Der Sprechstunde kommt durch den direkten Kontakt zwischen Lehrperson und Studierenden eine hohe Bedeutung zu, denn in der Beratung Studierender spielen die Beziehungsarbeit und die direkte Unterstützung der Lernenden eine wichtige Rolle. Ein Sprechstundengespräch hat vier typische Phasen, die Sie als Lehrperson aktiv gestalten können. Auch wenn es nicht immer leicht ist, eine angemessene Balance zwischen „Fordern“ und „Fördern“ zu finden: „Empowerment-Fragen“ helfen, Stärken und Kompetenzen der Studierenden in den Fokus zu nehmen.

  4. Fragen in der Lehre

    Fragen können unterschiedliche Funktionen erfüllen - von der Wissensabfrage über Gesprächsführung bis zum Anregen von Denkprozessen. Von der Formulierung der Fragen, insbesondere der Nutzung von Verben, hängt der Grad der Kompetenzorientierung ab. Manchmal reagieren Studierende auf Fragen mit Schweigen - das kann unterschiedliche Ursachen haben und Lehrende können damit produktiv umgehen. Auch wenn Lehre nicht nach einem „Redeskript“ gestaltet werden kann, können Lehrende sich im Vorhinein Fragen für bestimmte Schlüsselsituationen überlegen.

  5. Lehrevaluation

    Die studentische Veranstaltungsbewertung ist kein Selbstzweck, sondern bietet einen strukturierten Rahmen zum Austausch über die Lehre mit dem Ziel, eine Feedbackkultur zwischen Lehrenden und Studierenden zu etablieren. Das geschieht u.a. durch ein Rückmeldegespräch zur Lehrevaluation, das die RUB zur obligatorischen Aufgabe der Lehrenden und zum eigentlichen Zweck der studentischen Lehrveranstaltungsbewertung erklärt hat. Doch solche Rückmeldegespräche können herausfordernd für Lehrende sein. Da hilft es, sich an Kommunikationsmodellen zu orientieren.

  6. Mehrsprachigkeit in der Fachlehre als Ressource nutzen

    Die Universität ist ein vielsprachiger Raum, und jede zusätzliche Sprache bringt zusätzliche Möglichkeiten, Wissen zu erwerben und zu produzieren. Studierende können alle Sprachen, die sie gelernt haben, als Ressource für ihr fachliches Lernen nutzen - in textintensiven Fächern genauso wie im MINT-Bereich. In der Lehre können schon kleine Veränderungen Studierende ermutigen, Mehrsprachigkeit aktiv zu nutzen, z.B. durch Freistellung der Arbeitssprache bei einzelnen Aktivitäten, was zu mehr Teilhabe aller Studierenden führt. Lehrende können dabei in ihrer Lehrsprache bleiben.

  7. Virtual Exchange: kollaboratives, internationales Online-Lernen

    Internationalisierung bedeutet, dass alle institutionellen Kulturen, Strukturen und Praktiken auf interkulturelle Perspektiven hin entwickelt werden. Virtual Exchange ist eine Möglichkeit, interkulturelles Lernen in das reguläre Curriculum zu integrieren. Virtual Exchange braucht, gerade in der Lehrveranstaltungsplanung, Zeitressourcen und Unterstützung für die Lehrenden. Die Methode ermöglicht durch aufeinander aufbauende, komplexer werdende Aufgaben die Bearbeitung von Lernzielen auf allen Taxonomiestufen. Im Virtual Exchange brauchen Studierende ‚mentoring‘ – Unterstützung und Begleitung durch die Lehrperson.

    Zuletzt geändert: 14.Februar 2024