Inhalte zum Stichwort Haltung

  1. Beratung von Studierenden

    Der Sprechstunde kommt durch den direkten Kontakt zwischen Lehrperson und Studierenden eine hohe Bedeutung zu, denn in der Beratung Studierender spielen die Beziehungsarbeit und die direkte Unterstützung der Lernenden eine wichtige Rolle. Ein Sprechstundengespräch hat vier typische Phasen, die Sie als Lehrperson aktiv gestalten können. Auch wenn es nicht immer leicht ist, eine angemessene Balance zwischen „Fordern“ und „Fördern“ zu finden: „Empowerment-Fragen“ helfen, Stärken und Kompetenzen der Studierenden in den Fokus zu nehmen.

  2. Haltung und Rolle(n) von Lehrenden

    Klarheit in der eigenen Haltung ist die Grundlage, um vielfältige Aufgaben als Lehrende*r auszufüllen. Denn als Lehrende*r wird ein Strauß mit unterschiedlichen Rollen an Sie herangetragen. Selbstreflexion ermöglicht es Ihnen, mögliche schwierige Situationen zu hinterfragen, Gestaltungsspielräume zu erkennen und Veränderungsvorhaben festzuhalten. Räumen Sie sich dafür Zeit ein, und reflektieren Sie Ihre Erwartungen an die unterschiedlichen Rollen, die Sie im Lehralltag erfüllen müssen.

    Zuletzt geändert: 07.August 2015

  3. Interdisziplinäre Lehre

    Gemeinsames Reflektieren über Interdisziplinarität (Begriff, Methode, Ziel, Gegenstand) ist für fachübergreifende Lehre zentral. Eine wichtige Voraussetzung für eine interdisziplinäre Verständigung und Kooperation ist eine grundlegende Kompetenz im eigenen Fach. Der organisatorische Aufwand bei der Planung und Durchführung überfachlicher Lehrangebote ist höher als bei anderen Formaten, denn interdisziplinäre Lehre braucht ein interaktives Lehr-Lern-Setting. Eine Ringvorlesung ist nicht per se ein interdisziplinäres Lehrformat. In der interdisziplinären Lehre ist es wichtig, eigene Perspektiven zu erkennen und zu reflektieren.

  4. Feedback

    Feedback eines der wirksamsten Instrumente, um Lern- und Entwicklungsprozesse zu unterstützen. Dennoch führt Feedback nicht per se zu Leistungssteigerungen. Das liegt u.a. daran, dass bei Feedback personale und situative Faktoren eine Rolle spielen. Vermeintlich "negatives" Feedback kann Lernprozesse fördern, wenn es richtig eingesetzt wird. Außerdem gibt es eine zeitliche Perspektive: Neben Feedback wirken sich Feedforward und Feedwithin lernförderlich aus. Schon mit kleinen Methoden lässt sich eine Feedbackkultur in der Lehre etablieren.

  5. Das Lehrportfolio

    Ein Lehrportfolio ist eine schriftliche Darstellung Ihrer Lehrauffassung, in der Sie Ihre Tätigkeiten und Zuständigkeiten in der Lehre in der Gesamtschau reflektieren und diese in Bezug zu Erwartungen und Rückmeldungen Ihres Lehrumfelds setzen. Es dient der Reflexion über eigene Standpunkte und die Auseinandersetzung mit Anforderungen und Rückmeldungen. So können Sie an Sensibilität für eigene Ressourcen und Stärken des Handelns in der Lehre gewinnen.

    Zuletzt geändert: 13.August 2018

  6. Lehrevaluation

    Die studentische Veranstaltungsbewertung ist kein Selbstzweck, sondern bietet einen strukturierten Rahmen zum Austausch über die Lehre mit dem Ziel, eine Feedbackkultur zwischen Lehrenden und Studierenden zu etablieren. Das geschieht u.a. durch ein Rückmeldegespräch zur Lehrevaluation, das die RUB zur obligatorischen Aufgabe der Lehrenden und zum eigentlichen Zweck der studentischen Lehrveranstaltungsbewertung erklärt hat. Doch solche Rückmeldegespräche können herausfordernd für Lehrende sein. Da hilft es, sich an Kommunikationsmodellen zu orientieren.

  7. Lehren im interkulturellen und internationalen Raum

    Nicht alle Studierenden können Auslandserfahrungen sammeln, deshalb ist Internationalisation at Home wichtig. Studierende können sich im Studium „zuhause“ aktiv und bewusst mit kultureller Diversität auseinandersetzen und eine internationale Perspektive einnehmen, wenn die Lehre darauf ausgerichtet ist. Formen interaktiven Lernens in kulturell heterogenen Arbeitsgruppen eignen sich besonders gut, um interkulturelle Kompetenzen von Studierenden zu fördern. Neben der Lehre können Fakultäten interkulturelles Peer-Tutoring bzw. Peer-Learning auch durch übergreifende Angebote wie Buddy-Programme umsetzen.

  8. Stoffreduktion

    Lehrstoff auf den fachlichen Kern zu reduzieren gilt als "Königsdisziplin" in der Didaktik. An der Universität gibt es zudem ein Hindernis: die Vollständigkeitsfalle. Dabei profitieren Lehrende und Studierende gleichermaßen von Stoffreduktion: Mit reduzierter Stoffmenge können Lehrende die Studierenden in der Lehre besser aktivieren, und sie hilft bei der Vorbereitung und Durchführung der Lehrveranstaltung. Schließlich geht es im Studium um das Lernen von Denkmustern. Wichtiger als Wissen vermitteln ist das Aufzeigen von Strukturen und Zusammenhängen. Dafür benötigen Lehrende präzise formulierte Lernziele.

  9. Schwierige Situationen in der Lehre

    Schwierige Lehrsituationen gehören zum Lehralltag dazu und beschreiben zunächst, was Lehrende als schwierig erleben. Lehrende sollten schwierigen Lehrsituationen konstruktiv begegnen und sie als Reflexion- und Lernanlass verstehen. Denn oft stehen diese schwierigen Situationen im Zusammenhang mit dem Lehren und Lernen an sich und sind von Studierenden eher selten gewollt oder intendiert, sondern entstehen z.B. dadurch dass Erwartungen nicht explizit gemacht wurden. Lehrende sind unterschiedlichvon Schwierigkeiten und Konflikten betroffen und gehen je nach didaktischem Können, eigener Lehrerfahrung und Haltung unterschiedlich damit um.

    Zuletzt geändert: 11.November 2022

  10. Resilienz im Lehralltag

    Das subjektive Wohlbefinden von Lehrenden ist oft beeinträchtigt, insbesondere bei Lehrenden mit wenig Erfahrung und bei Frauen. Für alle gilt: Ohne Work-Life-Balance kommt es zu Problemen der mentalen Gesundheit, Unzufriedenheit mit dem Job und Jobwechseln in die freie Wirtschaft. Dabei können Resilienz und subjektives Wohlbefinden gezielt gestärkt werden. Achtsamkeit, Reflexion und stressabbauende Maßnahmen gehören zu den hilfreichen Instrumenten.

  11. Challenge-based learning

    Beim Challenge-based Learning (CBL) geht es um die Bearbeitung echter Problemstellungen („real-world problems“). CBL ist als grober Rahmen zu verstehen und unterscheidet sich deshalb von problembasiertem Lernen und projektbasiertem Lernen. CBL bietet authentische Lernerfahrungen, und so können Misserfolge ein Teil des Lernprozesses sein. Lehrende agieren im CBL als Lerncoaches. Die Leistungsbeurteilung muss der Rollenzuteilung angepasst werden.

  12. Bildung für nachhaltige Entwicklung

    Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) beschreibt eine ganzheitliche Bildung mit dem Ziel, die Welt im Sinne von ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit zu gestalten. Dabei ist BNE normativ und sich zugleich der eigenen Grundannahmen bewusst, sodass eine Auseinandersetzung mit Werten und eigenen Haltungen möglich wird.

    Zuletzt geändert: 19.September 2024