Inhalte zum Stichwort Lernziele

  1. Kompetenzorientiertes Prüfen

    Der „shift from teaching to learning“ bezeichnet einen Perspektivwechsel: Die Lehre soll so ausgerichtet sein, dass das studentische Lernen in den Mittelpunkt rückt. Es geht um Kompetenzen statt (nur) um Wissen, und dafür gibt es Prüfungsformate, mit denen sich kompetenzorientiert prüfen lässt. Das gilt für innovative Prüfungsformate genauso wie für schriftliche, klassische Prüfungen. Es gilt sogar für Multiple Choice-Fragen, die kompetenzorientiert gestaltet werden können. Und da es ca. 11 % der Studierenden betrifft: Lehrende können mit einfachen Mitteln einen Nachteilsausgleich in Prüfungen gewähren.

  2. Lehr- und Lernziele

    Durch konkrete Lehr- und Lernziele wird Studierenden verdeutlicht, was sie in einer Veranstaltung explizit lernen werden. Diese Lernziele sollen auf der Grundlage der Vorkenntnisse der Studierenden und den bestehenden Lehrbedingungen formuliert werden. Konkrete Lernziele dienen, was (methodische) Planung und Strukturierung von Veranstaltungen angeht, auch den Lehrenden. Dabei ist es wichtig, dass Lernziele so formuliert werden, dass die zu erlangenden Kenntnisse und Fähigkeiten konkret benannt werden. Als Formulierungshilfen dienen insbesondere Verben, die in Stufen von Lernzieltaxonomien eingeteilt werden.

    Zuletzt geändert: 27.September 2010

  3. Formatives Prüfen

    Bei formativen Assessments geht es nicht um die Bewertung und Benotung einer studentischen Leistung, sondern um den Lernfortschritt. Formatives Prüfen meint ein Noten-freies, zumeist ein semesterbegleitendes Assessment und Feedback. Die Rückmeldung des Lernfortschrittes sollte daher lernförderlich gestaltet werden. Bei der praktischen Umsetzung von formativem Prüfen sind Classroom Assessment Techniques (CATs) ein hilfreiches Mittel.

  4. Stoffreduktion

    Lehrstoff auf den fachlichen Kern zu reduzieren gilt als "Königsdisziplin" in der Didaktik. An der Universität gibt es zudem ein Hindernis: die Vollständigkeitsfalle. Dabei profitieren Lehrende und Studierende gleichermaßen von Stoffreduktion: Mit reduzierter Stoffmenge können Lehrende die Studierenden in der Lehre besser aktivieren, und sie hilft bei der Vorbereitung und Durchführung der Lehrveranstaltung. Schließlich geht es im Studium um das Lernen von Denkmustern. Wichtiger als Wissen vermitteln ist das Aufzeigen von Strukturen und Zusammenhängen. Dafür benötigen Lehrende präzise formulierte Lernziele.

  5. Textgenerierende Technologien in der Lehre

    Die Veröffentlichung textgenerierender Technologien hat bei Lehrenden und Studierenden für Unsicherheit gesorgt, weil sie unmittelbar auf gängige Prüfungsformate wie die Hausarbeit Einfluss nehmen können. Dabei verursachen textgenerierende Technologien nicht unbedingt neue Probleme, sondern verschärfen bereits bestehende. Lehrende sollten die Entscheidung, ob und wie sie textgenerierende Technologien in ihre Lehrveranstaltung integrieren, ausgehend von den Lernzielen treffen.

  6. Lehr- und Lernmaterial gestalten

    Lernförderlich gestaltetes Material erhöht die Motivation zum Lernen und hilft Studierenden, höhere Kompetenzstufen zu erreichen. Verständlichkeit, Strukturierung und Visualisierung sind drei von sechs Merkmalen, die Lernmaterial lernförderlich machen. Dabei gilt es auch die Zugänglichkeit des Materials zu bedenken: Digitale Barrierefreiheit hilft dabei, Dokumente und Web-Inhalte möglichst allen Personen zugänglich zu machen. Denn die Vielfalt möglicher individueller Einschränkungen – von Blindheit, über motorische Einschränkungen bis hin zu Dyslexie oder Autismus – ist immens. Bereits kleine Maßnahmen in der Gestaltung von Dokumenten helfen dabei, diese zugänglicher zu gestalten.

  7. Lehre in der Theologie

    Mir ist es wichtig, Theologie zunächst einmal gar nicht als besonderes Fach zu sehen – zumindest solange das Allgemeine nicht gesehen wurde. Als Fach einer öffentlichen Universität kann die Theologie nicht grundsätzlich anders agieren als andere Fächer. Das zeigt sich dann auch in den Praktiken in Forschung und Lehre und bei der Berufsorientierung. Theologische Lehre steht immer im Spannungsfeld von säkularen und religiösen Ansprüchen, sei es in der Studienorganisation, sei es in der Motivation der Studierenden. Dabei strebt sie nach hochtaxonomischen Lernergebnissen. Kleine Lerngruppen sind eine Chance, diese Ziele zu erreichen.

    Zuletzt geändert: 20.August 2024

  8. Bildung für nachhaltige Entwicklung

    Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) beschreibt eine ganzheitliche Bildung mit dem Ziel, die Welt im Sinne von ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit zu gestalten. Dabei ist BNE normativ und sich zugleich der eigenen Grundannahmen bewusst, sodass eine Auseinandersetzung mit Werten und eigenen Haltungen möglich wird.

    Zuletzt geändert: 19.September 2024

  9. Lehre in der Geographie

    Die Profilbildung ist in der Geographie ein zentrales Ausbildungsziel: Im Studium wird eine große Bandbreite an Themen vermittelt. Dabei werden zunächst Grundlagen des gesamten Fachspektrums vermittelt und darauf aufbauend wird eine individuelle Spezialisierung ermöglicht. Der Umgang mit Daten ist zentraler Bestandteil des gesamten Studiums und aller Vertiefungsrichtungen („Data Literacy“). Die Geographie ist in weiten Teilen kein Fach für den Hörsaal, denn Lehre erfolgt anwendungsorientiert und die Ausbildung ist praxisnah. Bildung für Nachhaltige Entwicklung ist ein Querschnittsthema in der Geographie.

    Zuletzt geändert: 26.September 2024