Inhalte zum Stichwort Methode
Aktivieren und Motivieren
Das Aktivieren und Motivieren Studierender kann bedeuten, dass Lehrende eher die Rolle der Begleiter*innen oder Moderator*innen einnehmen. Für eine aktive Einbindung der Lernenden in die Lehrveranstaltung gibt es viele mögliche Methoden. Manche eignen sich besonders für den Einstieg in oder Abschluss von einzelnen Sitzungen. Ein wichtiger Punkt: Lehrende sollten auf Vorwissen der Studierenden referenzieren.
Problemorientiertes Lernen
Problemorientiertes Lernen zeichnet sich aus durch Orientierung an komplexen Problemstellungen, Studierendenzentrierung durch selbstgesteuertes Lernen in Kleingruppen, und Betreuung durch Lernbegleiter*innen. Beim POL stehen die Lernprozesse im Fokus. Die Studierenden bearbeiten vorgegebene Problemstellungen in Kleingruppen anhand einer strukturierten Vorgehensweise in sieben Schritten. Lernportfolios / Lerntagebücher ermöglichen eine formative Evaluation der Lernprozesse und können als individuelle Prüfungsleistung eingesetzt werden.
Projektorientierte Lehre
Lehrveranstaltungen mit Projektbezug verfolgen häufig Ziele wie praktische Erfahrungen zu generieren, transferorientiert zu lehren und lernen zu lassen und neben den fachbezogenen Inhalten auch Projektmanagement zu vermitteln. Projektarbeit sucht nach einem effektiven und effizienten Weg, eine bisher so noch nicht bekannte Aufgabe zu lösen. Für viele Studierende und Lehrende sind (Lehr-) Projekte ein wenig bekanntes Terrain. Der Aufwand für projektorientierte Lehre sollte nicht unterschätzt werden, weder zeitlich noch organisatorisch.
Fragen in der Lehre
Fragen können unterschiedliche Funktionen erfüllen - von der Wissensabfrage über Gesprächsführung bis zum Anregen von Denkprozessen. Von der Formulierung der Fragen, insbesondere der Nutzung von Verben, hängt der Grad der Kompetenzorientierung ab. Manchmal reagieren Studierende auf Fragen mit Schweigen - das kann unterschiedliche Ursachen haben und Lehrende können damit produktiv umgehen. Auch wenn Lehre nicht nach einem „Redeskript“ gestaltet werden kann, können Lehrende sich im Vorhinein Fragen für bestimmte Schlüsselsituationen überlegen.
„Game Based Learning“ und „Gamification“ – spielerisch zum Lernerfolg
die Verwendung spielbasierter Lernelemente (Game-based learning) große Potenziale, auch im universitären Kontext. Die inhaltliche Vermittlung des Lernstoffs steht dabei selbstverständlich im Vordergrund. Die Verbindung zwischen Wissensvermittlung und spielerischen Elementen gründet daher gezielt auf didaktischen Überlegungen. Im Fokus liegt hierbei die Unterstützung des anwendungsorientierten Lernprozesses, der im besten Fall die Motivation des Lernenden fördert.
Formatives Prüfen
Bei formativen Assessments geht es nicht um die Bewertung und Benotung einer studentischen Leistung, sondern um den Lernfortschritt. Formatives Prüfen meint ein Noten-freies, zumeist ein semesterbegleitendes Assessment und Feedback. Die Rückmeldung des Lernfortschrittes sollte daher lernförderlich gestaltet werden. Bei der praktischen Umsetzung von formativem Prüfen sind Classroom Assessment Techniques (CATs) ein hilfreiches Mittel.
Studentische Referate in die Lehre integrieren
Studentische Referate haben enormes didaktisches Potential, weil sie Studierenden die Chance bieten, sich auf unterschiedlichen Ebenen zu professionalisieren. Sie werden in einem Lernraum gehalten: Studierende „können“ noch nicht alles können. Das bedeutet: Studierende brauchen ausreichend Möglichkeiten zum Üben, und Zwischenfeedbacks sind hilfreich. Notwendig für die Begleitung Studierender sind Klarheit in Bezug auf die Zielsetzung, die Anforderungen und die Funktion der Referate im Seminar. Bei guter Anleitung und Begleitung werden die Studierenden tolle Referate halten.
Voting-Tools in der Lehre
Voting-Tools lassen sich in unterschiedliche didaktische Szenarien integrieren und erhöhen die Aufmerksamkeit, Lernaktivität und Motivation. Lehrveranstaltungen mit hohen instruktiven Anteilen (vor allem Vorlesungen) können dank Voting-Tools interaktiver gestaltet werden. Große Teilnehmer*innengruppen haben die Möglichkeit, sich an einer Veranstaltung zu beteiligen und können besser eingebunden werden. Auch Vorwissen und Vorkenntnisse lassen sich mit Voting-Tools besser berücksichtigen. Bei Bedarf ermöglichen Voting-Tools häufigeres und schnelleres inhaltliches, methodisches und lernbezogenes Feedback.
Exkursionen
Exkursionen stellen eine wichtige Ergänzung zu den klassischen Lehrformaten (Vorlesung, Seminar) dar und können je nach Art der Durchführung und Einbettung in den Studienverlauf unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen. Didaktisch gesehen wirken Exkursionen am besten, wenn sie durch vor- und nachbereitende Unterrichtseinheiten begleitet werden. Wichtig für Exkursionen sind institutionelle Strukturen, die Lehrende bei der Durchführung unterstützen.
Challenge-based learning
Beim Challenge-based Learning (CBL) geht es um die Bearbeitung echter Problemstellungen („real-world problems“). CBL ist als grober Rahmen zu verstehen und unterscheidet sich deshalb von problembasiertem Lernen und projektbasiertem Lernen. CBL bietet authentische Lernerfahrungen, und so können Misserfolge ein Teil des Lernprozesses sein. Lehrende agieren im CBL als Lerncoaches. Die Leistungsbeurteilung muss der Rollenzuteilung angepasst werden.
Virtual Exchange: kollaboratives, internationales Online-Lernen
Internationalisierung bedeutet, dass alle institutionellen Kulturen, Strukturen und Praktiken auf interkulturelle Perspektiven hin entwickelt werden. Virtual Exchange ist eine Möglichkeit, interkulturelles Lernen in das reguläre Curriculum zu integrieren. Virtual Exchange braucht, gerade in der Lehrveranstaltungsplanung, Zeitressourcen und Unterstützung für die Lehrenden. Die Methode ermöglicht durch aufeinander aufbauende, komplexer werdende Aufgaben die Bearbeitung von Lernzielen auf allen Taxonomiestufen. Im Virtual Exchange brauchen Studierende ‚mentoring‘ – Unterstützung und Begleitung durch die Lehrperson.
Gruppenarbeit und -dynamik
Gruppenarbeit (kooperatives Lernen) kann zwei Zielen dienen: inhaltliches Wissen und Kooperationskompetenz zu erwerben. Dreh- und Angelpunkt für Lernen in/durch Kooperation ist die Interaktion zwischen den Gruppenmitgliedern. Dabei gilt: Lernen in Kleingruppen ist kein Selbstläufer, es benötigt gezielte Unterstützung. Gestalten Sie Gruppenaufgaben so, dass die Studierenden nicht anders können, als miteinander zu interagieren, und machen Sie sich das SWISH-Prinzip zunutze.
Design Thinking in der Hochschullehre
Design Thinking ist bekannt für bunte Post-It’s, teure Weiterbildungen und Hipness, manchmal leider auch für wilde Persona-Konstrukte oder eher mäßige Ideen in zeitgemäßer Anmutung. Wenn Sie die Ideen dahinter begreifen möchten, ist es wichtig, Marketing und Mode für einen Moment auszublenden. Es lohnt sich, denn Design Thinking bietet vielfältige Ansatzpunkte für die Hochschullehre.