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Lehr- und Lernziele
Durch konkrete Lehr- und Lernziele wird Studierenden verdeutlicht, was sie in einer Veranstaltung explizit lernen werden. Diese Lernziele sollen auf der Grundlage der Vorkenntnisse der Studierenden und den bestehenden Lehrbedingungen formuliert werden. Konkrete Lernziele dienen, was (methodische) Planung und Strukturierung von Veranstaltungen angeht, auch den Lehrenden. Dabei ist es wichtig, dass Lernziele so formuliert werden, dass die zu erlangenden Kenntnisse und Fähigkeiten konkret benannt werden. Als Formulierungshilfen dienen insbesondere Verben, die in Stufen von Lernzieltaxonomien eingeteilt werden.
Fragen in der Lehre
Fragen können unterschiedliche Funktionen erfüllen - von der Wissensabfrage über Gesprächsführung bis zum Anregen von Denkprozessen. Von der Formulierung der Fragen, insbesondere der Nutzung von Verben, hängt der Grad der Kompetenzorientierung ab. Manchmal reagieren Studierende auf Fragen mit Schweigen - das kann unterschiedliche Ursachen haben und Lehrende können damit produktiv umgehen. Auch wenn Lehre nicht nach einem „Redeskript“ gestaltet werden kann, können Lehrende sich im Vorhinein Fragen für bestimmte Schlüsselsituationen überlegen.
Selbst- und Zeitmanagement in der Lehre
Effektives, professionelles Selbstmanagement besteht nicht darin, mehr zu schaffen, sondern mehr vom Richtigen zu tun. Neugier und Offenheit sind gute Voraussetzungen für Lehrende, die ihr Selbst- und Aufgabenmanagement optimieren möchten. Dabei können Deadlines genau hilfreich sein wie vorgeplante Pausen und das Sortieren von Aufgaben in eine Matrix.
Stoffreduktion
Lehrstoff auf den fachlichen Kern zu reduzieren gilt als "Königsdisziplin" in der Didaktik. An der Universität gibt es zudem ein Hindernis: die Vollständigkeitsfalle. Dabei profitieren Lehrende und Studierende gleichermaßen von Stoffreduktion: Mit reduzierter Stoffmenge können Lehrende die Studierenden in der Lehre besser aktivieren, und sie hilft bei der Vorbereitung und Durchführung der Lehrveranstaltung. Schließlich geht es im Studium um das Lernen von Denkmustern. Wichtiger als Wissen vermitteln ist das Aufzeigen von Strukturen und Zusammenhängen. Dafür benötigen Lehrende präzise formulierte Lernziele.
Selbstgesteuertes Lernen anleiten
Selbstgesteuertes Lernen bedeutet einen Fokus auf den Lernprozess, nicht auf den Lerngegenstand zu legen. Lehrpersonen sind gefordert, ein Kompetenzerleben der Studierenden zu ermöglichen. Beim selbstgesteuerten Lernen beeinflussen die Lernenden den Lernprozess in (meta-)kognitiver, motivationaler und verhaltensbezogener Hinsicht aktiv, ohne dass sie vollkommen autonom handeln. Denn gelingendes Lernen setzt voraus, dass Lernende das Lernen bewusst organisieren. Lehrende können die Studierenden ab der ersten Sitzung dabei unterstützen, ihr Lernverhalten zu optimieren. Es gibt eine Fülle an Möglichkeiten, um das Kompetenzerleben der Studierenden in einer Lehrveranstaltung zu steigern. Das hat nichts mit "Lernstilen" oder 2Lerntypen" zu tun, denn die sind ein Mythos.
Virtual Exchange: kollaboratives, internationales Online-Lernen
Internationalisierung bedeutet, dass alle institutionellen Kulturen, Strukturen und Praktiken auf interkulturelle Perspektiven hin entwickelt werden. Virtual Exchange ist eine Möglichkeit, interkulturelles Lernen in das reguläre Curriculum zu integrieren. Virtual Exchange braucht, gerade in der Lehrveranstaltungsplanung, Zeitressourcen und Unterstützung für die Lehrenden. Die Methode ermöglicht durch aufeinander aufbauende, komplexer werdende Aufgaben die Bearbeitung von Lernzielen auf allen Taxonomiestufen. Im Virtual Exchange brauchen Studierende ‚mentoring‘ – Unterstützung und Begleitung durch die Lehrperson.
Lehr- und Lernmaterial gestalten
Lernförderlich gestaltetes Material erhöht die Motivation zum Lernen und hilft Studierenden, höhere Kompetenzstufen zu erreichen. Verständlichkeit, Strukturierung und Visualisierung sind drei von sechs Merkmalen, die Lernmaterial lernförderlich machen. Dabei gilt es auch die Zugänglichkeit des Materials zu bedenken: Digitale Barrierefreiheit hilft dabei, Dokumente und Web-Inhalte möglichst allen Personen zugänglich zu machen. Denn die Vielfalt möglicher individueller Einschränkungen – von Blindheit, über motorische Einschränkungen bis hin zu Dyslexie oder Autismus – ist immens. Bereits kleine Maßnahmen in der Gestaltung von Dokumenten helfen dabei, diese zugänglicher zu gestalten.